Feuer frei auf Afro-Amerikaner in New Orleans
Die Petition, in der eine Strafverfolgung gefordert wird, kann man hier unterschreiben: klick
Blog über die Repräsentation Schwarzer Menschen in den Medien, gesellschaftspolitischen Aktivismus und alles, was mit der Afro-Diaspora zu tun hat
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Die Frage ist nun nicht, ob und welche Maßnahmen die richtigen, effektivsten wären – vielmehr lautet die korrekte Fragestellung: Warum spricht man erst jetzt von einer Eskalation und nicht schon viel früher?Wir blicken ein paar Jahre zurück: Im Jahre 2000 erliegt Alberto Adriano, afrodeutscher Fleischer, wenige Tage nachdem er von mehreren Nazis angefallen wurde, seinen Verletzungen. Die “Brothers Keepers” widmen ihm den Song “Adriano (Letzte Warnung)”. 2001: Der aus Sierra Leone stammende Momoh Kabbah, damals 16, wird von vier Neonazis geschlagen und an einem Auge schwer verletzt. Er sagt dazu: “Ich habe Sierra Leone verlassen, weil ich Angst um mein Leben hatte (…). Ich bin nach Deutschland gekommen, um hier Schutz zu finden. Aber auch hier bin ich anscheinend nicht sicher. Es ist sogar schlimmer, denn auf das, was hier passiert ist, war ich überhaupt nicht vorbereitet gewesen.” 2002: Drei junge Männer – zwei von ihnen Neonazis – töten einen 16 Jährigen aus Langweile, in dem sie ihn zwingen, auf einen Trog zu beißen und ihm anschließend auf den Hinterkopf springen; wie es auch in dem Film “American History X” von Regisseur Tony Kaye zu sehen ist. 2006: Während die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland ausgetragen wird, werden in Berlin-Spandau mehrere EmigrantInnen von vermeintlichen Fußballfans, die Ausrufe wie “Hier regiert der nationale Widerstand” tätigen, mit Flaschen beworfen. Ein Großaufgebot der Polizei muss eingreifen. Ein Jahr später, 2007: Unter fremdenfeindlichen Parolen wird eine Gruppe von Indern durch Mügeln (Sachsen) gejagt und zum Teil verletzt.
Eine Auflistung solcher Angriffe ließe sich schier endlos weiterführen, ganz zu schweigen von all den nicht bekannt gewordenen Übergriffen.
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Überall wo wir hinkamen, sagten wir, was offensichtlich war: „Oury Jalloh, das war Mord!“ Wir sahen zu, wie Beweise konstruiert wurden, wie durch Experten die Position der Täter untermauert wurde. Wir hörten und lasen die rassistischen Bemerkungen der Polizeibeamten, des Amtsarztes, der oberen Polizeiherren und mussten uns gegen die Angriffe der NPD und rechter Gruppen wehren, die uns jedes Mal in Dessau sagten: „Eine Kugel für jeden Ausländer!“ Doch nie wurde in diesem langwierigen Prozess auch von Rassismus gesprochen.
[...]
Für uns ist der Polizist ein Mittäter, der Oury Jalloh in Gewahrsam genommen hat,… weil bisher - auch nicht in dem Gerichtsverfahren – ein Grund genannt wurde, warum er in Gewahrsam genommen wurde. Weil wir aus unseren eigenen Erfahrung erlebt haben, wie willkürlich die Polizisten uns tagtäglich kontrollieren, misshandeln und kriminalisieren, weil ihnen unsere Hautfarbe, unsere Haarfarbe oder Herkunft nicht passt.
[...]
Viele von uns tragen die Narben der Gewalt, die wir selbst bei rassistischen Polizeikontrollen, in Flüchtlingslagern und Abschiebehaft erfahren mussten.
Für uns sind alle am 7. Januar 2005 im Polizeirevier Dessau anwesenden Polizisten Täter, weil sie entweder, geschwiegen haben zu den Geschehnissen, deren genauen Ablauf wir wahrscheinlich nie erfahren werden, oder selbst den Tod von Oury Jalloh herbeigeführt haben, indem sie ihn gefesselt, erniedrigt und beleidigt haben, in dem sie ihm die Nase gebrochen haben und wahrscheinlich auch angezündet haben. Sie sind alle Mittäter, weil sie die vom Polizeichef und einen der Angeklagten konstruierten Tathergang stumm angenommen haben und diese als Wahrheit im Gericht dargestellt haben, ohne ihre eigenen Gewissen und alle Werte, die uns als Menschen wichtig sind, heranzuziehen.
Für uns sind alle an den Ermittlungen beteiligten Polizisten, Kriminalbeamte und der Staatsanwalt Komplizen der Mörder, [...]
Für uns ist letztendlich die deutsche Regierung verantwortlich für den Tod von Oury Jalloh und alle anderen Opfer rassistischer Staatsgewalt,
… weil sie jeden Tag Rassismus schürt, Rassismus in Gesetzen wie die Residenzpflicht, das Ausländergesetz, in Asylbewerberleistungsgesetz gießt und bewusst den Tod von Flüchtlingen jeden Tag bei Abschiebungen in Kauf nimmt und an den Grenzen von Europa forciert. Sie ist schuldig, weil sie durch Einsatz von Polizisten bei rassistischen Polizeikontrollen, bei Erstürmung von Flüchtlingslagern und bei Abschiebungen unser Leben und Würde verletzt. Sie ist schuldig, weil sie durch Kollaboration mit unseren Regierungen Menschenleben aufs Spiel setzt im Wettbewerb um Rohstoffe, Märkte und letztendlich zur Verteidigung der Profite der großen Unternehmen, die sie hier vertritt. Sie ist schuldig, weil sie im Namen der Menschenrechte und des Friedens Waffen und bis an die Zähne bewaffneten Soldaten in unseren Ländern schickt.
Um die schuldigen anzuklagen und die Toten zu gedenken, mobilisieren wir zum vierten Todestag von Oury Jalloh und Laye Konde nach Dessau. Wir wollen dort all das verteidigen, was uns zu Menschen macht und wir wollen das Schweigen brechen, das die Morde in dieser Gesellschaft und in unserer Welt akzeptiert und duldet.
Mehr Infos zu dem, was wir sagen, zu den Prozessen von Oury Jalloh und Laye Konde unter:
http://thecaravan.org
http://thevoiceforum.org
http://initiativeouryjalloh.wordpress.com
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Ganzer Text hier: klickWenn Polizisten zu Tätern werden
VON JÖRG SCHINDLERIm Februar 2005, einen Monat nach dem Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh in Polizeigewahrsam, treffen sich in Halle rund 20 Führungskräfte der Polizei zu einer Lagebesprechung. Polizeioberrat Reinhard S. sagt dabei: "Schwarze brennen eben mal länger." Niemand stört sich daran, außer einem Kollegen, der den Vorfall meldet. Der Mann wird anschließend wochenlang gemobbt, bis er entnervt seine Versetzung beantragt. Die Ermittlungen gegen S. werden eingestellt - er kommt mit einem Verweis davon.
[...]
Im April 2007 weigert sich ein Deutscher nigerianischer Herkunft in Freiburg, seine Personalien anzugeben. Ein Polizist hetzt daraufhin seinen Hund auf den Mann, der schwört, die Worte "Friss den Neger!" gehört zu haben. Er kommt mit zwölf Bisswunden ins Krankenhaus. Der Fall sorgt einige Tage für Aufregung. Dann hört man nie wieder davon.
Im Februar 2008 nimmt die Hagener Polizei den Türken Adem Özdamar mit auf die Wache. Keine Stunde später ist er tot. Es gibt etliche Hinweise auf Gewaltanwendung, aber was geschah, wird man nie erfahren. Die beteiligten Polizisten schweigen, die Staatsanwaltschaft stellt ihre Ermittlungen nach wenigen Wochen ein.
Vier Fälle. Alles Ausnahmen. Vor allem deshalb, weil sie bekannt wurden. Das ist nicht normal. "Normal ist, dass Opfer von Polizeigewalt für sich behalten, was ihnen geschah - aus Angst, drangsaliert, abgeschoben oder ihrerseits angezeigt zu werden", sagt Biplab Basu. "So kommt es nämlich fast immer, das ist das klassische Muster."
Biplab Basu arbeitet in der Berliner Opferberatungsstelle "Reach Out". Seit 25 Jahren kümmert er sich um Menschen, die von Polizisten als "Dachpappe", "Brikett" oder "Nigger" verhöhnt werden, die man grundlos abführt, deren Wohnungen ohne Beschluss gestürmt werden oder denen noch Schlimmeres widerfährt. Immerhin 70 Mal, sagt Basu, habe er in den vergangenen vier Jahren Menschen zur Anzeige bewegen können. Zahl der Verurteilungen: keine. Auch das gehört zum klassischen Muster.
Polizisten, die zu Tätern werden: Das ist ein einziges großes Dunkelfeld, auf das nur gelegentlich - bei spektakulären Einzelfällen - ein matter Lichtstrahl fällt. Seit Jahren klagen Organisationen wie Amnesty International, dass Fälle von Polizeiübergriffen in Deutschland nirgendwo erfasst werden, mithin kein Mensch weiß, wie groß das Problem eigentlich ist. Der UN-Ausschuss zur Beseitigung von Rassendiskriminierung äußerte sich wiederholt "besorgt" über rassistische Polizeigewalt in Deutschland. Eine Kommission des Europarats wunderte sich jüngst wieder darüber, dass hierzulande überproportional viele Beschwerden über Polizeigewalt von Ausländern stammen.
Was tut die Regierung? Sie leugnet das Problem. Mitte des Jahres beschied sie der Linksfraktion, die Polizei sei ausreichend gegen rassistische Tendenzen gefeit. Im übrigen stehe jedem "der Rechtsweg zu den Gerichten offen".
Genau das aber halten Praktiker wie Basu für das Problem: In der Regel folge auf jede Anzeige gegen Polizisten sofort eine Gegenanzeige. Und seltsamerweise ist es meist diese, die von den Staatsanwaltschaften vorrangig behandelt wird. Statistiken aus Berlin und Hamburg zeigen: Die wenigen Polizisten, die überhaupt angeklagt werden, müssen im Schnitt in 0,5 Prozent aller Fälle mit einer Verurteilung rechnen. Für das Anti-Diskriminierungsbüro in Berlin ist deshalb klar: "Schläger in Uniform haben so gut wie nichts zu befürchten."
[...] Treffliches Beispiel: Der Fall eines Schwarzafrikaners, der auf einer Hamburger Wache vor Jahren von Freunden und Helfern brutal misshandelt wurde. Es kam zu einem Prozess, in dem die Prügel-Polizisten sogar verurteilt worden. Die legten Widerspruch ein, aber noch vor Abschluss des Falles wurde der Afrikaner abgeschoben - danach erfolgten die Freisprüche.
[...]
Amnesty und andere Initiativen fordern daher schon lange eine unabhängige Kommission, ausgestattet mit der Befugnis, angezeigte Fälle von Polizeigewalt zu untersuchen. In vielen europäischen Ländern - darunter Großbritannien, Irland, Österreich, Schweden und Ungarn - gibt es das bereits. In Deutschland nicht. Hier glaubt die Regierung, eine solche Kommission brächte "keinen Mehrwert".
Lediglich Hamburg bildete vorübergehend eine Ausnahme. Nachdem dort Mitte der 90er Jahre Polizisten aufgeflogen waren, die sich einen Spaß daraus machten, Festgenommene mit Scheinhinrichtungen zu terrorisieren, reagierte der Senat und berief ein unabhängiges Gremium. 2001 musste es seine Arbeit wieder einstellen, der Innensenator wollte es so. Dessen Name: Ronald Schill - bekannt als "Richter Gnadenlos".
“Ich möchte für mich persönlich, aber auch im Namen der gesamten Polizei des Landes Sachsen-Anhalt erneut meine Trauer und meine Beschämung darüber ausdrücken, dass ein Mensch in der Obhut der Polizei einen so schrecklichen Tod gestorben ist.”
Der Filmemacher Simon Jaikiriuma Paetau setze mit «Oury Jalloh» ein Zeichen gegen eine «inhumane Verwaltungsmaschinerie», heißt es in der Begründung der Jury. Auch die alltägliche Ausgrenzung von Flüchtlingen in Deutschland werde in dem halbdokumentarischen Kurzfilm thematisiert, den die Jury in der Kategorie «Amateure» auszeichnete.Dass es mit den Menschenrechten hierzulande nicht immer - und bei allen - weit her ist, haben wir ja leider gestern ebenso erlebt, wie bei dem Freispruch des Arztes, der einen Brechmitteleinsatz durchgeführt und dabei den Tod von Laye-Alama Conde verantwortet hat (mehr hier und hier).
Quelle
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Knapp vier Jahre nach dem Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Polizeizelle in Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt sind die beiden angeklagten Polizisten freigesprochen worden.Ihnen sei keine Mitschuld am Tod des Mannes aus Sierra Leone im Januar 2005 nachzuweisen, urteilte das Landgericht Dessau-Roßlau am Montag. Jalloh war im Alter von 23 Jahren in der Gewahrsamszelle eines Polizeireviers ums Leben gekommen. Er soll die Flammen trotz Fesselung mit einem Feuerzeug selbst entfacht haben. Im Gerichtssaal kam es zu Tumulten.Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe von 4800 Euro für den seinerzeit diensthabenden Polizisten gefordert. Der heute 48 Jahre alte Beamte habe sich der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen schuldig gemacht, sagte Oberstaatsanwalt Christian Preissner am Montag in seinem Plädoyer vor dem Landgericht Dessau-Roßlau. Hätte er beim Rauchalarm einen Feuerlöscher mitgenommen, könnte der Asylbewerber möglicherweise noch leben. Für den zweiten angeklagten Polizisten forderte der Oberstaatsanwalt Freispruch aus Mangel an Beweisen.
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Prozess vor Einstellung?Das Landgericht Dessau hat das Ende des Hauptverfahrens im Fall Oury Jalloh auf den 8. Dezember festgelegt; die Plädoyers sollten am 02. und 05. Dezember 2008 gehalten werden. Die Verhandlung wurde kurzfristig abgesagt und alle Prozessbeteiligten wurden zu einem Gespräch einbestellt, in dem nach einer Zustimmung zur Einstellung des Prozesses gegen eine Geldauflage nachgefragt wurde.Die Initiative „In Gedenken an Oury Jalloh“ sieht die Ereignisse der letzten Woche bloß als einen neuen, skandalösen Beleg für die Inkompetenz des Gerichts und dessen arrogante, respektlose Haltung gegenüber der Familie des Opfers.Berlin, 6. Dezember 2008:«Zur Vorbereitung des Abschlusses des Verfahrens werde mehr Zeit benötigt, als die Kammer und Verfahrensbeteiligten abgesehen haben», hieß es zur Begründung des kurzfristigen Absage. Das Gericht will den Grund, warum die Verhandlung abgesagt wurde, nicht öffentlich erklären. Sogar die AnwältInnen der Familie wurden zum Stillschweigen angehalten. Warum ist es dem Gericht so wichtig, dass nichts nach Außen getragen wird?Geld als Lockmittel wird aber nicht reichen, um die Familie von der Forderung nach Wahrheit und Gerechtigkeit in dem Mordfall ihres Sohnes abzulenken. Als Herr Jalloh, der Vater des Opfers, gefragt wurde, ob er das Geld annehmen wolle, antwortete er: „Wenn der Richter mir beweisen wird, dass eine Leiche sich selbst anzünden kann, werde ich sein Angebot annehmen.“ Der Vater und die Initiative sind überzeugt, dass der Tod von Oury Jalloh, ohne eine dritte Hand nicht zu erklären ist. Dazu hat Herr Jalloh auch gesagt, dass von ihm aus der Richter dieses Geld nehmen könne; er will keine blutigen Euros.Überraschend ist die Verzögerung des Verfahrens nicht. In der Tat steckt der Richter in der Klemme: Angemessen verurteilen will er nicht- und freisprechen kann er auch nicht, ohne dass es großes Aufsehen gibt. Um eine mögliche Revision im Vorfeld zu vermeiden, und um die Akte Oury Jalloh endlich zu schließen, schlägt er nun die Einstellung des Verfahrens vor.Überraschend ist nur die offene Unverschämtheit, der Familie für den Tod ihres Sohnes einen Geldbetrag anzubieten. Ungewiss ist jetzt nur, ob das Urteil wie geplant am Montag, den 8. Dezember, verkündet wird. Der Richter und AnwältInnen sind möglicherweise der Meinung, dies könnte als Entschädigung EINE unserer Forderungen erfüllen, aber sie irren sich enorm. Denn es ist keine Entschädigung, sondern Schweige-Geld! Und es wird ihnen auch dieses Mal nicht gelingen, uns zum Schweigen zu bringen.Fast 4 Jahren nach Oury Jallohs bestialischem Tod in Zelle Nr. 5 in Dessau und nach fast 60 Prozesstagen sagen wir weiterhin:Oury Jalloh – das war Mord!Und fordern:BREAK THE SILENCE!!!WAHRHEIT! GERECHTIGKEIT! ENTSCHÄDIGUNG!Wir werden den Kampf nicht aufgeben, bis unsere Forderungen erfüllt sind.Aus diesem Anlass ruft die „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“ alle auf, mit uns gegen rassistische Polizeigewalt und gegen Scheinprozesse, durch die Morde vertuscht werden, zu demonstrieren. Unterstützt unsere Forderung nach einer unabhängigen Kommission, um die Todesursache Oury Jallohs aufzuklären!
Labels: justiz, oury jalloh
Labels: deutschland primitiv, medien, tv
Würden nur die Schüler, die deutsche Eltern haben, gemessen werden, schnitten alle Bundesländer im internationalen Bildungsvergleich deutlich besser abAn der Stelle gestatte ich mir einen Hinweis zu einem BLACKprint-Beitrag aus dem August: klick
Labels: medien
Labels: alltag
On Friday 7^th of November 2008 Beatrice Achaleke, executive Director of AFRA and initiator of the Black European Women?s Council, received the Decoration of the Federal Republic of Austria (Öster. Bundesehrenzeichen) 2008 for her honorary intercultural work in the context of the European Year of the Intercultural Dialogue. Along with Barbara Coudenhove-Kalergi, Ceija Stojka and many others Beatrice Achaleke was honoured in the premises of the Austrian National Library in Vienna with the golden Symbol of a waterdrop that is touching the surface and in doing so creating many, many waves. Just like the work she and others are willingly doing every day. In her speech, which Beatrice Achaleke held on behalf of all the honoraries of that day, she pointed out that she is very proud to be decorated in a historic week, referring to Barack Obama?s outstanding victory on the 4^th of November 2008 as the first Afro-American to be elected president of the United States. Beatrice Achaleke hopes that with this major step intercultural engagement and integration gets a boost in the right direction.In stressing out that she alone was certainly not able to speak sufficiently for all the honoured people she accented the diversity of the ideas, projects and people involved. For her the diversity embodied by the decorated persons is evidence of competences, convictions and the readiness of the persons honored to work together for an Austria that stands for equal chances, Intercultural Dialogue and partizipation.
Die US-Regierung hat beim öffentlich-rechtlichen österreichischen Fernsehensender ORF gegen rassistische Bemerkungen protestiert, die der frühere USA - Korrespondent des Senders Klaus Emmerich am Tag nach den US-Wahlen (5.11.) in einer Livesendung über Barack Obama gemacht hatte. Emmerich hatte vor ca. 1,2 Millionen Zuschauern erklärt, dass er sich “nicht von einem Schwarzen in der westlichen Welt dirigieren lassen” wolle. Und nannte US-Amerikaner “Rassisten”, denen es “schon sehr schlecht gehen (muss), dass sie so eindrucksvoll (…) einen Schwarzen mit einer schwarzen, sehr gut aussehenden Frau ins Weiße Haus schicken”. Laut Emmerich wäre das ungefähr so, “wie wenn der nächste Bundeskanzler in Österreich ein Türke wäre”.Ganzer Text bei blackNRW
Labels: medien, obama, österreich primitiv, usa
Mittwoch, 19. November 2008, 18.30 Uhr
HU, Institut für Asien-Afrika-Wissenschaften
Invalidenstraße 118, Raum 315
EZ = EuroZentrismus?!"
Eine Reihe kritischer Auseinandersetzungen mit EntwicklungsZusammenarbeit
Vortrag
White Charity - Strategien und Wirkungen von Spendenwerbung in der EntwicklungsZusammenarbeit.
Werbeplakate für Spenden von Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt, Care International, Welthungerhilfe etc. sind im öffentlichen Raum in Deutschland omnipräsent.
Der Vortrag von Timo Kiesel setzt sich mit diesen Plakaten auseinander, die das unsichtbarste Zeichen für Entwicklungszusammenarbeit in der Öffentlichkeit darstellen. Untersucht werden an Hand dieser Strategien und Wirkungen von Spendenwerbung. Obwohl in den letzten Jahren ein Umdenken statt gefunden hat und die Organisationen sich verpflichtet haben, Menschen in ihrer Würde und als Subjekte ihres eigenen Handelns zu zeigen, greifen die Werbeabteilungen der NROs noch immer auf historisch verfestigte Stereotype zurück. Auf diese Wiese werden koloniale und rassistische Denkmuster weiterhin reproduziert. Timo Kiesel verfolgt die darin verwendeten Stereotypen über Schwarze Menschen und People of Color und diskutiert welches weiße Selbstbild hinter der Spendenwerbung und den Plakaten steht.
Die Veranstaltungsreihe richtet sich sowohl an Menschen, die im entwicklungspolitischen Bereich aktiv sind, als auch an eine interessierte Öffentlichkeit. Die Veranstaltungsreihe soll zur
Reflexion und Hinterfragung eigener Bilder, Motivationen und Herangehensweisen beitragen und bietet gleichzeitig Raum für eine Auseinandersetzung mit gängigen und als wahr erachteten Positionen und Informationen der EntwicklungsZusammenarbeit.
In den Sitzungen soll explizit auf die deutsche Kolonialzeit, koloniale Kontinuitäten, die Bedeutung von Weißsein in der EntwicklungsZusammenarbeit, rassistische Spendenwerbungen in der EZ sowie die Fallen und Chancen interkultureller Arbeit eingegangen werden. Zudem wird EntwicklungsZusammenarbeit aus Nord- und Südperspektive diskutiert werden.
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Für Schwarze gibt es Handlungsspielräume, in denen wir zum einen den Blick des Anderen hinterfragen können. Zum anderen können wir aber auch den Blick erwidern, einander anblicken und das Gesehene benennen. Das "Hinsehen" war und ist weltweit eine Geste des Widerstands für kolonisierte Schwarze. Menschen, die Machtbeziehungen unterworfen sind, lernen durch Erfahrung, daß es ein kritisches Hinsehen gibt, das "sieht", um zu dokumentieren, das oppositionell ist. Im Widerstandskampf liegt die Macht der Beherrschten darin, ihre Handlungsfreiheit zu behaupten, indem sie "Bewußtheit" für sich in Anspruch nehmen und pflegen. Das wiederum politisiert die "Sichtverhältnisse" - wir lernen auf eine bestimmte Art zu sehen, um Widerstand zu leisten.Aus dem Aufatz "Der oppositionelle Blick: Schwarze Frauen als Zuschauerinnen" in Black Looks: Popkultur - Medien - Rassismus
Labels: blacknowledgement, quote
Oury Jalloh Prozeß - Plädoyers am 02. und 05. Dezember 2008 in Dessau
Initiative In Gedenken an Oury Jalloh ruft zu einer Demonstration am 8. Dezember in Dessau auf
Scheincharakter des Prozesses wird verdeutlicht
Aktueller Stand Oktober 2008
Am 18. August sprach der Richter Steinhoff wiederholt von "Murphys Gesetz", um die Todesumstände Oury Jallohs zu erklären. Somit hat er seine persönliche Positionierung in Bezug auf das Urteil klar gestellt. Nun wurde am 8. Oktober das wahrscheinliche Ende der Hauptverhandlung festgelegt. Die Plädoyers sollen am 02. und 05. Dezember 2008 gehalten
werden, die Urteilsverkündung ist für den 08. Dezember angesetzt. Mit der Aussage: "Ich habe ein bisschen den frustrierenden Eindruck, wir haben jetzt nur noch das Pflichtprogramm, um den Prozess zu Ende zu führen" stellte Steinhoff ironischerweise am selben Tag genau das fest, was die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“ seit geraumer Zeit behauptet, nämlich:
Die letzten Prozesstage mit vorherzusehendem Ende sind ein offensichtlichen Scheinprozesses!
Diesen Anlass nehmen wir, um nochmals gegen das systematische Vertuschen rassistischer Polizeigewalt in Deutschland im Allgemeinen und im Fall Oury Jallohs im speziellen vorzugehen.
Deshalb rufen wir auf, mit uns am 2. und 5. Dezember in Dessau vor dem Gericht an einer Kundgebung teilzunehmen und Euch am 8. Dezember für eine große Demonstration zu mobilisieren!
*BREAK THE SILENCE*
* *
*WAHRHEIT! GERECHTIGKEIT! ENTSCHÄDIGUNG!*
Annette Schall 27.06.2008
Ein neues Gutachten im Prozess um den Tod des Flüchtlings Oury Jalloh soll Erkenntnisse über die Fahrlässigkeit eines der Polizeibeamten liefern. Die "Initiative in Gedenken an Oury Jalloh" hat jedoch den Gerichtsaal verlassen
"Vertuschungen und verschwundene Beweismittel"
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28205/1.html
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Ich hätte es kaum zu hoffen gewagt. Bis zum letzten Moment, bis zur ganz offiziellen Verkündung, konnte ich es einfach nicht glauben. Bloß nicht zu früh freuen, die Enttäuschung bei einer Niederlage wäre unerträglich gewesen.
Doch jetzt wird es ihn tatsächlich geben, den ersten Schwarzen US-Präsidenten. In einem Land, in dem Schwarze Menschen lange sogar juristisch nur den Bruchteil des Wertes eines wirklichen, also weißen, Menschen hatten. Genau hier hat es Barack Obama allen gezeigt. Und ich freue mich. Und mit mir, viele andere Schwarze Menschen, die in Deutschland leben. Seit der Wahlnacht halten die euphorischen Freudenbotschaften per E-Mail und Textnachricht mich in Gange. Und ich freue mich besonders, weil diese Nachrichten auch von denen kommen, die sich normalerweise nicht mit Politik beschäftigen.
Warum freuen wir uns so? Was bewegt uns so? Wo es doch nicht um unser Land geht? Sondern um ein Land, auf das man von Deutschland aus immer gern den Finger zeigt, wenn es um das Thema Rassismus geht. Genau dort wird ein Schwarzer Mann von der noch immer mehrheitlich weißen Bevölkerung in das höchste politische Amt gewählt. Wo will Deutschland denn jetzt noch hinzeigen? Werden die deutsche Bevölkerung, die Politik und die Medien jetzt vielleicht tatsächlich mal nach innen sehen müssen?
Denn hierzulande ist etwas Ähnliches schwer vorstellbar. Obwohl seit Jahrhunderten Schwarze Menschen in Deutschland leben, Familien gründen, studieren, ihre Spuren in Wissenschaft, Kunst und Kultur hinterlassen, wehren wir als uns täglich gegen die Bilder, die in den Medien von uns gezeigt werden. Wehren wir uns dagegen, dass Schwarze Kinder fast ausschließlich mit destruktiven Identifikationsfiguren aufwachsen, weil nur die in den deutschen Medien, wie auch in Kinder- und Schulbüchern, zu sehen sind.
Als Barack Obama als Präsidentschaftskandidat nach Berlin kam, pilgerten Afrodeutsche aus dem gesamten Bundesgebiet in die Hauptstadt. Eltern Schwarzer Kinder nahmen ihren Nachwuchs mit, damit sie Teil eines historischen Ereignisses werden konnten. Damit sie mit eigenen Augen sehen konnten, dass es für sie Optionen gibt. Dass es eine Wirklichkeit gibt, die sie in Deutschland meist nicht zu sehen bekommen. Für viele ein ermutigendes Erlebnis.
In Deutschland fehlen diese Erlebnisse. Seit über 20 Jahren kämpfen Afrodeutsche auf verschiedenen Ebenen für eine realistische, faire Öffentlichkeit, für eine Repräsentanz abseits der sexualisierten und kriminalisierten Klischees. Doch noch immer sehen wir die gleichen Bilder, sind unsere Vorbilder Rapper, Sportler und Witzfiguren.
Auch, wenn wir die Entertainer lieben und uns über erfolgreiche Sportler freuen, können wir uns nur schmerzerfüllt ansehen, wie Athleten hierzulande Zielscheibe von rassistischen Sprechchören, Pöbeleien und Angriffen werden. Wir hören Affenlaute und sehen Bananen auf Spielfelder fliegen. Wir sehen nicht, was wir unseren Kindern als Erfolgsmodelle zeigen können, um sie stark und erfolgreich zu machen. Eher weitere Zeichen dafür, dass sich die Mühe gar nicht lohnt, dass sie in ihrer eigenen deutschen Heimat nie als Menschen behandelt werden, egal, wie gut sie sind.
In Deutschland sind Schwarze Deutsche kaum politisch repräsentiert - wir sind nämlich in weiten Teilen keine "Migranten", müssen weder Sprache lernen noch uns integrieren - und fallen damit aus dem Rahmen der Gruppen, für die "Beauftragte" in Frage kommen. Auch, wenn wir tagtäglich spüren müssen, dass man uns für "anders" hält, wird gleichzeitig so getan, als würde unser Schwarzsein gar keine Rolle spielen. Und wir bleiben mit unseren Belangen im Allgemeinen unsichtbar.
Dass in den USA demnächst das höchste politische Amt von einem Afroamerikaner bekleidet wird, ist ein Zeichen dafür, dass Veränderung möglich ist. Dass es Sinn macht, zu kämpfen. Für Teilhabe, Repräsentanz und Respekt. So lässt es sich leicht erklären, warum im August auf dem jährlichen Bundestreffen der Initiative für Schwarze Menschen in Deutschland das T-Shirt mit dem Aufdruck "Yes, we can!" ein echtes Highlight war. Irgendetwas lag in der Luft, das sich nach Aufbruch, nach Errungenschaft, nach neuen Möglichkeiten anfühlte. Etwas, das uns sagte, wenn es dort geht, dann vielleicht auch hier! Die Zuversicht der Obama-Kampagne hat auch uns angesteckt.
Wir sind ausgehungert nach Bildern von Schwarzen Menschen, an denen wir uns orientieren können. Die uns Möglichkeiten eröffnen, Wege aufzeigen, die trotz aller Widerstände gegangen werden können. Die wir unseren Kindern zeigen können, damit sie zuversichtlich in ihre Zukunft blicken. Wir brauchen Visionen. Auch aus anderen Teilen der Welt. Durch die Wahl Obamas ist eine fest verschlossen geglaubte Tür plötzlich geöffnet. Und viele weitere werden folgen. Yes, we can! Yes, we will!
VICTORIA B. ROBINSON
Ich hatte ja kaum zu hoffen gewagt, dass es tatsächlich passiert. Und nun ist es doch so gekommen: Barack Obama wird der 44. US-Präsident!!
Später ein längerer Post, erstmal feiern (u.a. Geburtstag) und arbeiten...
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NACHTRAG:
Der längere Post kommt morgen in Form eines Gast-Kommentars, den ich zum Thema für die taz verfasst habe.
Nach dem zweistündigen Gespräch mit insgesamt zehn St.Pauli Clubbetreibern hinter verschlossenen Türen hielten sich Senator und Bezirksleiter weitgehend bedeckt. Einzig betonten sie, es gebe seitens der Clubbetreiber eine völlig unterschiedliche Wahrnehmung der Situation. Steffen sagte, die Betreiber hätten glaubhaft deutlich gemacht, mitnichten potentielle Gäste zu diskriminieren. Er betonte, es würde auch zukünftig einen konstruktiven Dialog mit den Clubbetreibern geben, diese sollten mit ihren Türstehern über mögliche Verbesserungen und Transparenz in der Türpolitik sprechen. Weiterhin werde ie von der Justizbehörde geplante "Arbeitsstelle Vielfalt" Beschwerden der Opfer von Diskriminerung sammeln. Der Leiter des Bezirksamtes, Markus Schreiber, erklärte, man könne so feststellen, ob bestimmte Clubs auffällig würden. Schließlich müsse man der Devise folgen "Wer rassistisch handelt, der betreibt sein Gewerbe unrechtmäßig. Und wer sein Gewerbe nicht rechtmäßig betreibt, dem kann die Lizenz entzogen werden."
Labels: alltag
Afro Hesses Abschiebung wäre ein "katastrophales Zeichen", hätte die Integrationsbemühungen in Kreuzberg um Jahre zurückgeworfen, glaubt der Politiker. "Die türkischen Kinder, die sogenannten Problemkids, engagieren sich seit Wochen für Afro Hesse. Er ist ihr Vorbild." Er macht eine Eingabe beim zuständigen Petitionsausschuss des Hessischen Landtags und hat Erfolg: Die Abschiebung wird abgesagt.Afro Hesse darf nun erst einmal bleiben, hat eine vorläufige Duldung, bis der Petitionsausschuss im hessischen Landtag über ihn beraten wird. Wann das sein werde, stehe noch nicht fest, sagt der Ausschussvorsitzende Andreas Jürgens von Bündnis 90/Die Grünen. "Wir warten auf die Stellungnahme des Innenministeriums." Dort will man sich "wegen des laufenden Verfahrens" nicht äußern.Der Rapper lebt nun wieder bei seinen Eltern in Darmstadt. Doch das Misstrauen bei ihm bleibt: Was machen die Behörden? Was wird mit mir?
Labels: illegalisiert, termin
Offensichtlich meint Gehrs, gegen ein Monster namens political correctness ankämpfen zu müssen - ohne sich wirklich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Oder zu reflektieren, wie eine solche Auseinandersetzung fruchtbar sein könnte - etwa auf inhaltlicher Ebene, anstatt mit einem mehr oder minder missverständlichen und beleidigenden Titel. Rassismus wirkt nicht weniger verletzend, wenn der Autor sich selbst für einen Linken hält. [...]
Schlimmer noch: Kein roter Faden leitet jenseits der Hautpigmentierung - es wird mal von "Farbigen", mal von "Mulatten" gesprochen - durch das Heft. So fragt man sich, was "die besten Fick-Soul-Nummern" mit schwarzer Kultur zu tun haben. Und warum es die vier Seiten über den Sarotti-Mohren versäumen, jenseits einer Firmengeschichte auch die implizite historische Entwicklung des Rassismus in Deutschland aufzugreifen.Was Dummy dafür umso eindringlicher belegt: Dass die Vergötzung der Provokation per se zu einer Orientierungslosigkeit führen kann, die Mittel und Ziel nicht mehr unterscheidet. Dass es auch angeblich Linken bisweilen gut steht, die eigene Definitionsmacht zu hinterfragen. Und dass der Wunsch, privat oder gar in Massenauflage ein Wort wie "Neger" zu äußern - Chris Rock führt das vor - bestenfalls den Narzissmus des Autors entlarvt.
Labels: deutschland primitiv, kritik, weiße linke
Labels: polizei
[Er] legte dem Richter gar den Schluss nahe, Rachel L. sei samt Tochter nach Kongo abzuschieben.
Zwar handelte sich der Christdemokrat dafür beim BAMF ein Disziplinarverfahren ein, seinem Ansehen hat das jedoch offenbar nicht geschadet. Seit sein verbotener Griff ins Asylaktenregal aufgeflogen ist, bemüht sich die Behördenleitung, den Fall totzuschweigen.
Labels: deutschland primitiv
Bereits während des Spiels war bei Ballkontakten des Franzosen aus dem „Suptras"-Block Affengebrüll zu vernehmen. Zudem wurde Sako nach dem Abpfiff, als sich die Hamburger Spieler bei ihren 2000 mitgereisten Fans für die Unterstützung bedanken wollten, erneut rassistisch beschimpft. „Sie haben Affengeräusche gemacht und mit Bierbechern geschmissen. Ich hatte das Gefühl, dass viele im Stadion nicht wegen des Fußballs gekommen sind", sagte Sako.Interessant ist die Aussage von "Augenzeuge", der den Artikel folgendermaßen kommentiert hat:
[...] Kurz darauf wurde Boll von einem Feuerzeug am Kopf getroffen. „Das geht gar nicht, dass man mit Feuerzeugen beworfen wird. Dabei sollte es doch der weltweite Fair-Play-Tag der Fifa sein", sagte Boll.
[...] Zudem stellt der FC St. Pauli die Frage, warum die Sicherheit der Hamburger Zuschauer bei der Ankunft in Rostock nicht gewährleistet war und warum der Ordnungsdienst sich davon machte, als Hansa-Hooligans zum Sturm auf den Gästeblock ansetzten. Auch der Mannschaftsbus konnte erst nach mehr als zwei Stunden das Stadionareal verlassen.
Nicht nur die Angriffe der Nazihools und ihrer Rostocker Sympathisanten sind zu verurteilen. Auch dass in Wechselgesängen von tausenden von Rostockern homophobe, rassistische Gesänge angestimmt wurden, ist zu verurteilen. Nach sechs einhalb Jahren hat sich in Rostock nichts verändert. Es gilt immer noch - wer schweigt stimmt zu. Zivilcourage der doch so unpolitischen Rostocker ist nicht fest zu stellen. Ihr duldet diesen Mob, unterstützt ihn mit menschenfeindlichen Gesängen und erleichtert hier durch auch die körperlichen Angriffe.Grüße aus Belfast!
Labels: sport
Pressemitteilung:
Rapper Afro Hesse von Abschiebung bedroht - Solidaritätskonzert im Oktober
Wir sind Künstler und Einzelpersonen aus Berlin. Als Zeichen der Unterstützung für Afro Hesse und für alle Papierlosen in Deutschland veranstalten wir am 29.10.2008 ein Solidaritätskonzert. Unter dem Motto "Free Afro Hesse" stehen im SO36 ab 18:00 Uhr u.a. Deso Dogg, MC Bogy, Tarek & Massimo sowie Mike Fiction auf der Bühne. Wir fordern die sofortige Feilassung von Afro Hesse. Wir wollen damit ein Zeichen des Protestes gegen die rassistische deutsche Ausländerpolitik setzen. Kein Mensch ist illegal!
Seit dem 2. August 2008 sass der Darmstädter Rapper Afro Hesse in Berliner Untersuchungshaft. Festgenommen wurde er, wegen eines kleineren Delikts, das im Normalfall überschaubare Konsequenzen gehabt hätte. Desweiteren wurde er vom Gericht in allen Vorwürfen freigesprochen. Für Hesse bedeutet der Freispruch jedoch keineswegs die Freilassung: Denn er besitzt keinen deutschen Pass und muss nun in seiner Zelle auf die Abschiebung warten.
Der aus Algerien stammende Musiker floh mit seiner Familie als Kind vor dem Bürger-krieg nach Deutschland und besuchte in Darmstadt die Schule. Nachdem er 13 Jahre mit seiner Familie in Deutschland gelebt hatte, wurde seine Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert, sein Pass eingezogen und seine Abschiebung angekündigt, in ein Land, zu dem er schon lange keinen Bezug mehr hat. Mehrere Asylanträge wurden von der Darmstädter Ausländerbehörde abgelehnt, woraufhin er keine andere Alternative mehr sah, als unterzutauchen. Es folgten vier Jahre illegalisierten Aufenthalts in Deutschland, in denen sich Afro Hesse trotz aller Schwierigkeiten weiter der Musik widmete und zwei Alben veröffentlichte.
"Mehr als Musik" und "Der verschollene Immigrant" setzen sich intensiv mit dem Leben als Papierloser in Deutschland auseinander und auch diverse Fernseh- und Zei-tungsbeiträge beschäftigten sich mit der Situation des ?verschollenen Immigranten?. Ohne festen Wohnsitz, Krankenversicherung, die Möglichkeit einer Anstellung und somit finan-zieller Sicherheit, teilt er das Schicksal von bis zu 1,5 Millionen Menschen in Deutschland, die von der Bürokratie als "illegal" bezeichnet werden und ohne Papiere schutz- und rechtlos sind.
Die Einnahmen des Solikonzerts fließen ausschließlich in die Unterstützung von unserem Freund Afro Hesse fließen. Alle Künstler treten ohne Gage auf. Die durch das aktuelle Verfahren und die drohende Abschiebung entstehenden Kosten gehen in die Tausende.
Freund_innenkreis Afro Hesse
Spendenkonto:
Rote Hilfe Berlin, Stichwort Afro Hesse,
Berliner Bank, BLZ 100 200 00
Kontonummer: 71895 90 600,
BIC: BEBEDEBB,
IBAN: DE78 1002 0000 71895 90 600.
Mehr Informationen:
www.36kingz.com
www.afro-hesse.de
Afro Hesse "Sans Papier"
http://de.youtube.com/watch?v=aHZxFOhlYUM
Polylux-Beitrag über Afro Hesse:
http://www.polylog.tv/monolux/videocast/12745/
Labels: illegalisiert, termin
Labels: medien
FW von The VOICE Refugee Forum4. Oktober 2008
Mensa Philosophenweg, Jena
Einlass 19:30
Konzert und andere Kulturbeiträge
mit Jericho Walls, Reggae aus Dortmund.
Engin Celik aus Hamburg
und Percussion Performance aus Halberstadt
Der Name Jericho Walls leitet sich von dem in der Bibel erwähnten Fall von
Jericho ab, bei dem der Klang der Trompeten die Stadtmauern zum Einsturz gebracht haben soll.
Außer dem damaligen Drummer Hector Morton (welcher bereits bei UB40, Dawn
Pen, D Flame und anderen bekannten Reggae Künstlern spielte), welcher die
Band aber schon nach einem Jahr verließ, besteht die Band bis heute aus
folgenden Mitgliedern: Mirko am Bass, Alex an den Drums, Markus an den
Tasten, Roman an der Gitarre und den Sängern Jah Sala und Alex, alias Mad
Turkey. Durch Mad Turkey entwickelte sich der immer noch währende Modern
Roots Dancehall- Sound der Band, welcher den bekannten Sänger Rasta Pacey
animierte gemeinsame Konzerte mit den Jericho- Walls zu spielen. Die
Musiker bauten sich innerhalb der letzten 2 Jahre gemeinsam ein Studio in
Dortmund, welches sie evtl. auch zukünftig an andere Künstler vermieten
werden. Die neue CD der Band trägt den Titel: "Nice and Slim"
Im Sommer 1993 kamen die ersten Überlegungen durch ein paar Dortmunder
Jungs auf, gemeinsam eine Reggae Band zu gründen. Damit war der Grundstein
der heutigen Jericho- Walls gelegt.
www.myspace.com/jerichos
www.jericho-walls.com
www.myspace.com/jerichoproduction
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Film:
Nigerianischer Nollywood – Film: “Asylum – Psychiatrie”
Nigerianischer Nollywood – Film: “Asylum – Psychiatrie” Okt in in Weimar
ist Teil eines Programms in Weimar und Jena zum 10. Jahrestag der Karawane
für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, das von 2. bis 5. Oktober
stattfinden wird.
* * * *
03.Oktober 2008
Ort: Mon Ami, Goetheplatz, Weimar
19:30: Nigerianischer Nollywood – Film: “Asylum – Psychiatrie”
http://www.youtube.com/watch?v=bTYVJ3Y3HPc&feature=related
„Eine Regierung in Nigeria beschließt geistig Verrückte in ihrer
politischen Agenda mit einzubeziehen. Der Direktor einer Psychiatrie
wittert die Chance noch mehr Finanzen zu ergattern. So schickt er seine
Männer raus, die Verrückten auf der Straße aufzusammeln. Sie erwischen
einen arbeitslosen Mann. Angekommen in der Psychiatrie versucht er zu
beweisen, dass er nicht verrückt ist. Je mehr er sich anstrengt, desto
mehr halten sie ihn für verrückt. Drin entdeckt er, dass da seltsame
Verschwörungen hinter den Insassen im Gange sind…“ AUS EINEM INTERVIEW Mit
Herren OBI EMELONYE
Asylum – produziert durch Azubuike Erinugha,
http://thevoiceforum.org/node/918
http://thecaravan.org/node/1626
Labels: termin
„Plantation Memories is a compilation of episodes exploring everyday racism.Hier gibt's das Inhaltsverzeichnis: klick
Linking postcolonial theory and lyrical narrative, the book provides a new and inspiring interpretation of everyday racism in the form of short stories.
From the question "Where do you come from?" to the N-word to Hair Politics, the book is essential for anyone interested in Black studies, postcolonialism, critical whiteness, gender studies and psychoanalysis"
(Unrast-Verlag, September 2008)
Plantation Memories erforscht Alltagsrassismus in Form einer Sammlung von Geschichten. Es begreift Rassismus als psychologische Realität. Grada Kilomba zufolge wird Alltagsrassismus als gewaltsamer Schock erlebt, der die Menschen plötzlich in eine koloniale Situation rückt und sie dabei ihrer Verbindung mit der Gesellschaft entreißt. Völlig unerwartet trifft Vergangenheit auf Gegenwart, und die Gegenwart wird erlebt, als wäre sie die furchtbare Vergangenheit, auf die der Titel des Buches verweist. Indem sie postkoloniale Theorie, Psychoanalyse und poetisches Erzählen miteinander verbindet, ermöglicht Kilomba eine neue und inspirierende Interpretation von Alltagsrassismus, Erinnerung, Trauma und Dekolonisierung in der Form von Kurzgeschichten. Das Buch widmet sich einer Reihe von Themen von der Frage »Woher kommst du?« über das N-Wort bis zur politischen Bedeutung des Haars.
Labels: alltag, blacknowledgement, tipp
Auch rassistische Sprüche seien keine Seltenheit gewesen. "Die Beschwerden gegen den Herrn liefen mehrere Monate lang." Sogar das Innenministerium, dem die Bundespolizei untersteht, wurde eingeschaltet. Und auch mehrere Politiker. Trotzdem wurde der Beamte kurz darauf befördert.Bin ich verwundert? Nein. Eher froh darüber, dass weiße Loyalität und der rassistische Konsens sich einmal mehr so deutlich aufzeigen lassen.
Nachdem Georg K. als Dozent an der Bundespolizei-Akademie in Lübeck gearbeitet hatte, kam er nach Hamburg - und wurde zu einem der ranghöchsten Bundespolizisten der Stadt. Doch wie konnte der Mann bei diesen schweren Vorwürfen eine solch steile Karriere hinlegen? Polizeidirektion mit gerade mal 42 Jahren - das ist ungewöhnlich. "Er hatte in Saarbrücken mehrere Freunde in Führungspositionen, die ihn geschützt haben. Mit denen war er früher zur Schule gegangen", berichtet der ehemalige Kollege.
Labels: polizei
"spezielle Schulungen "zur Steigerung der interkulturellen Kompetenz" [gebe]. Dort sollen die Beamten einen sensiblen Umgang mit fremden Kulturen lernen."(Quelle)
Shockingly happy
A few days ago I shocked a Black female friend. Not intentionally. I simply told her something that apparently was as clear to me as it was suspicious to her: that I wanted and intended to be happy. Happy while living in Germany, I should add. She reacted in a way that suggested this idea was unheard of and seemed quite naïve. She said that yes, some of us might be successful here, but who managed to be happy? She asked whether I could think of even only one Black person who was not only struggling or completely suppressing their problems in Germany. I did not come up with anyone in that moment, but maintained my position: it was and is my goal not only to make my contribution for a better world, but to have fun, joy and love along the way and to take care of my physical and emotional well-being.
Other fellow activists I have met seem to be consciously choosing a life of suffering. I have heard people say “we can have fun as soon as Africa is free” or “Black people in Germany don't have anything to smile about” and have been criticized for conducting some community meetings at (Black owned) restaurants which have then been called
“petty-bourgeois masquerade”. Some say, that they are not negative, but realistic, but even if that were true: what good would it do to be unhappy, would it enable you to change anything for the better?While I acknowledge (and in many cases know) all the obstacles, the pain, the injustice that we as Black people are confronted with, I am convinced that we need to find sources of happiness in order to survive. And I believe that we all need spaces of comfort and that we should make it as easy as possible for new members to join us. bell hooks considers “choosing 'wellness' (...) an act of political resistance”1 since we, as Black people in white societies, are not supposed to lead happy lives. This is a very radical standpoint. It goes against set structures and also might lead more and more people into choosing to fight the powers, as its representatives are not looking and feeling miserable, but represent a different version of political life, one that is fully attractive.
In my own experience, those activists who stood out, were not those with grim faces and dead eyes, they were individuals who radiated light and had a contagious sense of humor. And I decided that I wanted to be one of those who stay positive. On my activist journey I had so many downfalls, so many situations where I desperately needed that source of happiness, the feeling that makes it all worthwhile, that I can get over the challenge and smile a real smile. And every time I find and make use of these sources, I know that I can go another step.
Many Black people in Europe are struggling. While the majority of the German sample of a 2007 empirical Study of Black European Identities2 has reported good physical health (70% no or slight problems, another 22% moderate problems), it was almost the other way around in the question of psychological well-being: only 38% reported no or only slight problems, about 38 % report moderate problems and about one quarter of the sample reports quite a lot of, or extremely frequent problems.
I know how discouraging it is for even the strongest of us, to hear that another member of our community has been brutalized by authorities, that another child has been devalued at school, that another person has experienced injustice in the labor market, while looking for an apartment or in their interpersonal and romantic relationships. Not only the personal experience of racism is demoralising, hearing about them from those who experience it, often serves the purpose of “putting us in our place”.
That I am very aware of the statistics, have experienced my share of violence and aggression, is why my Black female friend was so surprised by my statement. She was sure that I knew too much to be able to bear it. But becoming and remaining an activist for me is deeply linked with working on these traumatic experiences and striving for a realisation of happiness. I learned I had to confront my traumatic memories and experiences to get to a point where I could look for constructive solutions. And, yes, to be happy, as this is the only way for me to be effective in all my endeavors. To succeed in motivating and convincing people, to not swallow my words, but speak up and make my point.
Coming together with great energetic Black women who have chosen to resist, to have an impact, is not only a tremendous basis for political participation, it is also – and at times even more so – a source of empowerment on a very deep level. Healing powers become active. I was really pleased with the Vienna Declaration we issued together, especially Recommendation Number 3: “The Black European Women Congress recognizes mental health as a primary issue pertaining to Black communities dealing with racism. Government must provide financial and structural means to allow the establishment of autonomous institutions that provide mental health care for Black people dealing with the effects of racism.”
I am satisfied with the fact that we neither ignored, nor denied the psychological needs that arise by the situation we and our families are living in. That we acknowledged not being super-heroes not affected by anything.Being part of the Black European Women's Council makes me not only proud, but also more confident to remain in the struggle against gendered racism and its destructive effects, and also to hold on to the conscious decision of being happy while doing so. Audre Lorde has let us know: “There is no such thing as a single-issue struggle because we do not live single-issue lives. (...) We are not perfect, but we are stronger and wiser than the sum of our errors. Black people have been here before us and survived. (...) To learn from their mistakes is not to lessen our debt to them, nor to the hard work of becoming ourselves, and effective.”3
So I'm learning from my predecessors and closing with a few words from the dedication of “Talking Home”, an anthology of women of color in Germany, which have kept me going many times:
“the road is so very long
but never mind
we are already walking”4Victoria B. Robinson is trying to be shockingly happy in Germany as a writer, poet and activist. She has an M.A. in American Studies and Public Law from the University of Hamburg. She is a member of the Initiative for Black people in Germany, the Black Community Hamburg, a Black mediawatch organisation and an Advisory Board Member of the Black Women in Europe Social Media Group. She has also been blogging about issues affecting Black people for two years (http://BLACK-print.blogspot.com).
1hooks, bell, Sisters of the Yam: black women and self-recovery. Boston, MA: South End Press 1993, p. 14.
2http://www.best.uni-mainz.de/dokumente/DocumentationBlackGerman.pdf, p.16.
3 Lorde, Audre. „The Audre Lorde Compendium. Essays, Speeches and Journals“. London: Pandora, 1996. Sister Outsider, p.185.
4Popoola, Olumide/Sezen, Belden (eds.). Talking Home – Heimat aus unserer eigenen Feder. Frauen of Color in Deutschland. Amsterdam, blue moon press, 1999.
Labels: alltag, blacknowledgement, poetry, print
Ein Praxistest des Abendblatts hatte ergeben, dass ein Sohn iranischer Eltern und ein an der Elfenbeinküste geborener Jugendlicher in acht von neun Klubs auf der Reeperbahn von den Türstehern abgewiesen worden waren. Wenige Tage zuvor hatte der Jurist Awol Allo aus Äthiopien ähnliches in Hamburg erlebt und schwere Vorwürfe erhoben.
[...]
Sollten die Klubbetreiber "keine Einsicht" zeigen und weiter ohne Begründung ausländische Jugendliche ablehnen, will sich Schreiber als letztes Mittel einen Konzessionsentzug vorbehalten. Außerdem habe er bereits mit dem Verbraucherschutzamt gesprochen, "um zu sehen, welche Möglichkeiten wir haben".
[...]
Den Betroffenen rät er, sich gegen die Diskriminierung zu wehren. Es gebe auch aus anderen Bereichen - etwa bei Wohnungsvermietungen - praktische Beispiele, wo Ausländer benachteiligt würden. "Wir müssen die Betroffenen stärken", so Steffen. Dies will er unter anderem mit der "Arbeitsstelle Vielfalt" erreichen, die in der Justizbehörde eingerichtet werden und noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen soll. Neben einem Netzwerk von Beratungsangeboten für Menschen, die diskriminiert werden, soll in Zusammenarbeit mit dem Integrationsbeirat auch die Vielfalt in der Stadt gefördert werden. "Wir müssen aus konkreten Diskriminierungsfällen lernen und konstruktiv damit umgehen", so Steffen.
Berlin. Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt den Parlamenten und Regierungen auf Bundes- und Landesebene, in Zukunft auf die Verwendung des Begriffs "Rasse" zu verzichten. Dies soll bereits bestehende Bemühungen im Kampf gegen Rassismus unterstützen. Die Empfehlung beinhaltet eine Änderung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes und des deutschen Grundgesetzes.pdf des zugehörigen Policy Papers: klick
Der Begriff "Rasse" ist historisch extrem belastet und enthält rassistische Implikationen. Theorien und gedankliche Konstrukte, die Menschen in unterschiedliche "Rassen" einteilen, waren und sind schon immer rassistisch. Sie schreiben Menschen pauschal bestimmte Eigenschaften zu und gipfeln in der Annahme höher- und minderwertiger "Rassen". Dennoch wird bis heute in rechtlichen Bestimmungen, die eigentlich der Bekämpfung rassistischer Diskriminierung dienen, der Ausdruck "Rasse" verwendet. In einigen anderen europäischen Ländern ist es bereits üblich, in Gesetzestexten von dem Begriff Abstand zu nehmen. In Deutschland ist dieser Schritt längst überfällig.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte spricht sich daher dafür aus, den Terminus "Rasse" nicht länger in Gesetzestexten, Verordnungen oder Erlassen zu benutzen. Vor allem das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz sollte geändert werden, so dass der Begriff nicht mehr im Gesetz steht. Der Schutz vor rassistischen Diskriminierungen darf dadurch nicht eingeengt werden. Artikel 3 des Grundgesetzes, der fundamentale Gleichheitsgrundsatz des deutschen Verfassungsrechts, sollte ebenfalls dahingehend geändert werden, dass der Begriff nicht mehr verwendet wird. Zudem sollte sich Deutschland gegen einen weiteren Gebrauch des Ausdrucks "Rasse" in internationalen Dokumenten einsetzen.
Labels: sprache
Labels: interna
Each of us, famous or infamous, is a role model for somebody, and if we aren't,Maya Angelou
we should behave as though we are: cheerful, kind, loving, courteous. Because
you can be sure someone is watching and taking deliberate and diligent notes.
Labels: quote
"Sollte die mit obrigkeitlichem Gestus erfolgte Installation der Büste einen Sklavenhändler zur imageträchtigen Heimatfigur stilisieren, so sollte die klammheimliche Demontage nun offenbar eine angemessene Dokumentation dieses merkwürdigen Vorgangs verhindern. Forcierte Mythisierung und Verdrängung liegen nahe beieinander."So bleibt auf der einen Seite Freude darüber, dass dieses Schandmal endlich entfernt ist und unsere Proteste etwas bewirkt haben, andererseits hinterlässt dieser Vorgang einen sehr faden Beigeschmack.
"Sie befürchtet jedoch, dass die Diskussion über die Kolonialgeschichte nun abreiße. "Wenn der Anstoß fehlt, wird vielleicht gar nicht mehr darüber geredet." Eine Umbenennung der Straßen, die nach Schimmelmann benannt sind, sei nicht geplant."(Quelle)Diese Sorgen sind allerdings nicht begründet, schließlich gibt es in Hamburg so viele Spuren von Kolonialismus, dass es leider noch sehr lange sehr viele Anstöße dazu geben wird, Rassismus und Kolonialismus zu thematisieren. Traurig, aber wahr...
Labels: erfolg, kolonialismus, schimmelmann
Sozialdemokrat Krüger, Potsdam-West ist sein Ortsverein, sann auf Abhilfe. Vor der Stadtführung fuhr er den Generalkonsul nach dessen Erinnerung an: "Wir brauchen einen Neger, der den Rollstuhl schiebt." Heute, so Krüger zum SPIEGEL, mag er "nicht ausschließen, dass ich das gesagt habe. Wenn die so ein famoses Gerät angeschleppt hatten, dann sollten sie wenigstens mit anfassen".Dass man hier Schwarzer Mensch und Diener gleichsetzt, fällt dem Autor gar nicht auf. Dass mit der Überschrift Menschen beleidigt werden, nimmt man dann auch gerne in Kauf.
Labels: medien
Berlin, 18. August 2008Ganzer Text: klick
Nach 2 Jahren Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz zieht der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) ein verhaltenes Resumee. Wenngleich das AGG langsam in die gesamtgesellschaftlichen Strukturen Einzug gefunden hat, wurden viele Chancen verpaßt - meist auf Kosten von Betroffenen.
(...)
Zwei Jahre nach Inkrafttreten des AGG hält der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) immer noch an seiner Kritik fest: Der Betroffenenschutz kommt zu kurz!
Der advd begrüßt, dass die Ergebnisse der von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes eingerichteten wissenschaftlichen Kommission nun endlich mit dem Mythos der Millardenbelastung für die Wirtschaft aufräumen. Doch mit Sorge beobachtet der advd auch, dass trotz der im letzten Jahr aufgezeigten Mängel des Gesetzes und den von der EU-Kommission eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland, der Gesetzgeber an einem unzureichenden Diskriminierungsschutz festhält.
Der advd kritisiert auch, dass weder die Bundesregierung noch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes bisher der europarechtlichen Verpflichtung nachgekommen ist, Betroffene ausreichend über ihre Rechte zu informieren. So kennt ein Großteil der Ratsuchenden das AGG und seine konkreten Rechtsschutzmöglichkeiten nicht.
"Es ist daher an der Zeit, eine breit angelegte, bundesweite Informationskampagne zu starten, die potentiell von Diskriminierung Betroffene über ihre Rechte aufklärt, aber auch die Bürger und Bürgerinnen für Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung sensibilisiert." so Banu Bambal, Vorstand im advd.
Labels: politik
Yango: Ich hoffe einfach, dass sich die Leute künftig mehr Gedanken machen. Wir haben ein Exempel statuiert. Es ging uns nicht um das Recht, jeden Tag in eine Disco gehen zu können - sondern darum, dass auch kleine Vorfälle berücksichtigt werden müssen. Es ist eine echte Belastung, wenn man sich jeden Tag diskriminiert fühlen muss.
(...)
SPIEGEL ONLINE: Im Gerichtsverfahren wurden Ihnen ein Vergleich und 1000 Euro angeboten. Warum sind Sie nicht darauf eingegangen?
Yango: Mir ging es nicht um die Entschädigung, sondern um Gerechtigkeit. Darum haben wir den Vergleich abgelehnt, zumal der Discobetreiber seine Schuld nicht eingestehen wollte. Wir wollten eine deutliche Entscheidung und ein Grundsatzurteil. Das Geld werde ich für die antirassistische Arbeit spenden.
(...)
SPIEGEL ONLINE: Bisher haben Sie immer darauf bestanden, anonym zu bleiben - aus Angst vor Bedrohungen?
Yango: Ich fürchte mich überhaupt nicht, aber die Diskriminierung von Ausländern ist ein allgemeines Problem. Wenn ich mit dem Namen hier stehe, sieht es aus, als ob es nur mein eigenes Problem wäre. So ist es nicht, viele haben dieses Problem. Darum spielt mein Name eigentlich keine Rolle. Aber schreiben Sie ruhig, dass ich Achu Yango heiße.
Labels: alltag
Nicht wissen zu wollen, was Rassismus denen bedeutet, die ihn erfahren haben, ist eine Weise, eine andere "Wahrheit" zu erfinden, in der die Schwarze Perspektive nicht existent ist. Nicht zu wissen oder das Wissen gar nicht für nötig zu halten, bezeichnet Paul Mecheril als ein doppeltes Ignoranzkonstrukt, d.h. gleichzeitig zu "ignorieren und ignorant zu sein".
Labels: blacknowledgement
Hier ist der Spot von ATU (auf TV-Spot klicken)
Hier der Brief von der braune mob e.V. mediawatch an ATU, zum Download
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Der Clip stammt von Heye / München
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Labels: protest, werbung, wirtschaft