Süddeutsche über die primitiven Dummy-Macher
Jonathan Fischer hat sich in der Süddeutschen Zeitung mit dem unsäglichen Dummy-Heft mit dem Titel "Schwarze" befasst. Hier ein kleiner Ausschnitt:
Offensichtlich meint Gehrs, gegen ein Monster namens political correctness ankämpfen zu müssen - ohne sich wirklich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Oder zu reflektieren, wie eine solche Auseinandersetzung fruchtbar sein könnte - etwa auf inhaltlicher Ebene, anstatt mit einem mehr oder minder missverständlichen und beleidigenden Titel. Rassismus wirkt nicht weniger verletzend, wenn der Autor sich selbst für einen Linken hält. [...]
Schlimmer noch: Kein roter Faden leitet jenseits der Hautpigmentierung - es wird mal von "Farbigen", mal von "Mulatten" gesprochen - durch das Heft. So fragt man sich, was "die besten Fick-Soul-Nummern" mit schwarzer Kultur zu tun haben. Und warum es die vier Seiten über den Sarotti-Mohren versäumen, jenseits einer Firmengeschichte auch die implizite historische Entwicklung des Rassismus in Deutschland aufzugreifen.Was Dummy dafür umso eindringlicher belegt: Dass die Vergötzung der Provokation per se zu einer Orientierungslosigkeit führen kann, die Mittel und Ziel nicht mehr unterscheidet. Dass es auch angeblich Linken bisweilen gut steht, die eigene Definitionsmacht zu hinterfragen. Und dass der Wunsch, privat oder gar in Massenauflage ein Wort wie "Neger" zu äußern - Chris Rock führt das vor - bestenfalls den Narzissmus des Autors entlarvt.
Danke an KA für den Hinweis
1 Kommentar:
Die Dummy-Mischpoke reagiert zeitgeistreu auf die Darstellung und auf die Selbstdarstellung schwarzer Menschen.
Weisse können alles sein:"Indianer" und Cowboys, "Homies" und Alleschecker.
Oder Tibet-Helden. Ob's das jeweilige Objekt der begierde stört oder nicht.
Sie machen Black Music ohne Black People.
Nachts, wenn alle geil sind fragen sie mich dann:
" Wo gibts hier eigentlich schwarze Frauen?"
jaja Weiss sein ist schon total cool.
Fast Black!Ja auch sie fühlen den SOUL!
Bloss die Schwatten stören.
Herrenreiter bleibt Herrenreiter und wenn er fällt dann schreit er.
Caution black peeps! the way is booby-trapped!
Dieses Dummy Heft ist eine unmittelbare Folge unserer Versäumnisse bezüglich unserer eigenen Selbstdarstellung, unserer fremdbestimmten LUST am Objektsein.
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