Sonntag, November 25, 2007

News & Links 25.11.2007

Nicht nur, weil ich durch neuen Job, neue Stadt und neue Nichte gerade ganz schön eingebunden bin, sondern auch, weil ich dringend eine Pause gebraucht habe, hat man hier lang nichts mehr gehört. Dafür geht es nun mit einer ganzen Ladung von Links und Hinweisen weiter:

  • Leipziger Aktion "Laut gegen Nazis" stößt in der Wirtschaft nicht auf Zuspruch:
    "Der Initiator der Aktion «Laut gegen Nazis», der Hamburger Jörn Menge, berichtete von seinen Versuchen, Wirtschaftsunternehmen mit ins Boot zu bringen. So sollten unter anderem Mittel zur Finanzierung einer Tournee mit Musikern durch solche Orte aufgebracht werden, in denen das Problem des Rechtsextremismus besonders auffällig sei. Von 200 von ihm angesprochenen Unternehmen hätten aber lediglich sieben ihre Unterstützung zugesagt. Mehr als 97 Prozent der angeschriebenen Firmen hätten gar nicht reagiert, ein Marmeladenhersteller habe geantwortet, die Initiative sei in seinem Haus unerwünscht. Jung nannte es notwendig, dass die Wirtschaft sich bei dieser oder ähnlichen Initiativen engagiere. Zunehmend erkenne man, dass Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Nazi-Problematik eine Standortfrage seien."
  • European Black Women's Congress: Es wird im März 2008 ein Follow-up zum ersten Kongress geben, genaue Daten werden demnächst hier veröffentlicht.
  • Möllner Mörder frei: Auch der zweite "Attentäter" aus Mölln wurde mittlerweile aus der Haft entlassen - nicht nur er selbst hat das beantragt,
    "sondern auch die Bundesanwaltschaft. Michael P. habe sich mit seiner Tat auseinandergesetzt, von der rechten Szene abgewandt und gehe bereits einer Arbeit nach, sagte eine Sprecherin des Oberlandesgerichts Schleswig der Süddeutschen Zeitung."
    Allerdings, wenig überraschend:
    "Mehr Nazis, ausgerechnet in Mölln, das stellt auch Axel Michaelis fest. Er arbeitet seit 1992 als städtischer Streetworker. Damals, vor den Brandanschlägen, zählte er etwa 20 rechte Jugendliche in Mölln und noch mal 50 aus der Umgebung, unter ihnen eine Handvoll Skinheads. Eineinhalb Jahre nach den Anschlägen war die Gruppe auf einige wenige geschrumpft, die kurzhaarigen Kerle waren die neuen Hassobjekte in der Stadt. Jahrelang verharrte die rechte Jugend-Szene im Verborgenen. Doch seit einigen Jahren wachse sie wieder, sagt Michaelis. Vergangenen Juni versuchten Rechtsextreme in die Begegnungsstätte einzubrechen. Die Täter rammten vergeblich einen Fahrradständer gegen die Haustüre und hinterließen einige Nazi-Aufkleber. "Und seit einem halben Jahr gehen rechte Jugendliche wieder selbstbewusst durch die Stadt", darunter zwei Skinheads. "Warum, weiß ich nicht", sagt Michaelis."
  • Interview zum Thema
  • Lesetipp: 4-teiliger Report über Islamophobie in Deutschland
  • Bericht: Anti-Repressionsdemo in Rostock am 17.11.
  • Termin: Oury Jalloh-Gedenken am 01.12.2007 in Jena

Sonntag, November 11, 2007

Terminhinweis Hamburg: Treu bis in den Tod" - Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen

Mittwoch, 14.11.2007, 18.00 Uhr
Marianne Bechhaus-Gerst, Universität Köln

Die Lebensgeschichte des "Askari" Mahjub bin Adam Mohamed (alias Mohamed Husen):
Der Sudanese Mahjub bin Adam Mohamed ließ sich 1914 als Söldner der Kolonialtruppe in Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania, anwerben. 1930 kam er als Kolonialmigrant nach Deutschland. Er spielte in den dreißiger Jahren kleinere Rollen in mehr als 20 Spielfilmen. Trotz der Bedrohung durch das nationalsozialistische Regime blieb er im Land. 1941 wurde der Unbequeme zum Schweigen gebracht, indem man ihn ohne Prozess in das KZ Sachsenhausen einwies, wo er drei Jahre später starb.

Moderation: Heiko Möhle, Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.

Marianne Bechhaus-Gerst: „Treu bis in den Tod. Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen. Eine Lebensgeschichte

Veranstaltungsort: Universität Hamburg, Hauptgebäude Flügel Ost, Asien-Afrika-Institut, Raum 221, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg.