Mittwoch, März 28, 2007

Montag, März 26, 2007

Links of the Day 03/26/ Links des Tages 26.03.

- Tod auf der Flucht: Wie sich bei der Flucht aus Somalia heute ähnliche Dinge (Ermordung, Vergewaltigung, Folter) abspielen, wie bei der "Middle Passage" vor einigen Jahrhunderten. Eine erschreckende Kontinuität, in der Afrikaner wie Gegenstände behandelt werden, die man nutzen und derer man sich dann auch wieder entledigen kann. Ob sich momentan auch Haie in der Nähe von Schlepper-Schiffen aufhalten, wie es früher der Fall war, wenn Schiffe mit versklavten Menschen die Meere überquerten?

- "Hitlers forgotten victims": Als Nachtrag zu dem Neuengamme-Post, hier ein weiterer Artikel zum Thema. Entgegen der relativierenden Darstellung von Rosa Fava, die die Führung in der Gedenkstätte Neuengamme durchgeführt hat, steht hier unter anderem:

"Hitler slaughtered between 10,000 and 25,000 black people, a fraction of the number of Jews killed, but undoubtedly an important part of history.
Black Germans were subjected to medical experiments, mass sterilisation drives and thrown in concentration camps."

Außerdem wird die KZ-Episode dort mit Kolonialismus und heutiger Weigerung zur Auseinandersetzung kontextualisiert.

-"Britain confronts legacy of slave trade": Entgegen der deutschen (Beispiel: Schimmelmann) Haltung, scheint man sich in GB langsam mit der "Uncomfortable Truth" auseinanderzusetzen. Dazu werden Gelder von der Regierung und 20 Mio von dem "Heritage Lottery Fund" eingesetzt.
"Along with spotlighting the past, the campaign also hopes to draw attention to new forms of slavery, whether in remote parts of Africa, Latin America and the Middle East or closer to home where immigrant women are forced into prostitution."

- "Ms Dynamite in Search of Nanny Maroon": Die Rapperin Ms Dynamite hat an einer TV-Dokumentation über Aufstände unter versklavten Menschen mitgewirkt. Im Interview sagt sie:

"I'm not making excuses but the fact that so many, or the majority, of black people in England are born straight into poverty, to me is a direct result of slavery and I do feel that something should be done.
If you look at London and all the amazing buildings, the banks, it's all built on slavery. We wouldn't have what we've got if it wasn't for this - so let's give a bit back."

- "Das ist Afrika": Der Tagesspiegel-Autor Kai Müller hat erkannt, wie und zum Teil auch aus welchen Gründen Afrika wie zuletzt in "Der letzte König von Schottland" beständig als grauenvoller, primitiver und geradezu verfluchter Ort dargestellt wird. Leider zieht er daraus keine Schlüsse und tappt selbst in die Falle der dauernden Perpetuierung dieser Stereotype. Außerdem kann er es sich nicht ersparen, permament von "Schwarzafrika", dem "Schwarzen Kontinent" zu sprechen. Da kommt eben der Weißeuropäer durch...

- Und zum Schluss ein kurzer Clip über "Womb Raider" Angelina Jolie. Passt auf eure Kids auf!


Donnerstag, März 22, 2007

Links of the Day / Links des Tages

- "Nur ein dummer Spruch, kein Rassismus": eines der vielen Beispiele dafür, wie rassistische Verhaltensweisen und Aussprüche auch vor Gericht relativiert werden und der Fokus ganz schnell auf dem Täter und seinen Beweggründen liegt, während der Adressat und dessen Gefühle nicht weiter von Belang sind.

- "Rassismus nimmt neue Formen an": Zum Tag gegen Rassismus (21.03.) tatsächlich ein guter Artikel, der Dinge, die wir permanent sagen, tatsächlich klar und kritisch anspricht. Ja, es gibt Rassismus in Deutschland, ja, er wird tabuisiert und dadurch verfestigt, ja, in Deutschland verweigert man sich einer Auseinandersetzung und der Erstellung eines Aktionsplanes und nein, Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus sind nicht das gleiche! ja, Möglichkeiten des Empowerments für Menschen, die Opfer von Rassismus werden, müssen geschaffen werden. Danke!

- "Black Immigrants collect most college degrees": In den USA wurden Asian-Americans in den letzten Jahren als "Model Minority" betrachtet, weil prozentual so viele von ihnen u.a. akademische Abschlüsse erwerben. Nun hat eine "Gruppe " alle anderen (inklusive der weißen) eingeholt: Immigranten vom afrikanischen Kontinent!

- FOX ATTACKKKS: Initiative, die sich gegen die einseitige - oder nennen wir das Kind mal beim Namen - rassistische Berichterstattung bei Fox News gegenüber Schwarzen und explizit gegen Barack Obama wendet. Mit Petition auf der Seite. Hingehen!
Hier einer der Clips, mit dem sie versuchen, auf die Mechanismen aufmerksam zu machen:

Ist die Hip Hop-Szene tatsächlich homophob?



Gefunden bei Marc Lamont Hill

Mittwoch, März 21, 2007

Schimmelmann-Attika

Unter dem wunderbaren Motto "Africa meets Europe" lud das Bezirksamt Wandsbek am Montag den Bürgermeister von Dar es Salaam (Tansania) ein und wollte der Presse beim Fototermin Afrikaner und Wandsbeker vor der Attika des alten Versklavers Schimmelmann anbieten.

Mitglieder der Black Community waren vor Ort und haben daran erinnert, dass das Zusammentreffen von Afrika und Wandsbek noch immer nicht im Ansatz auf Augenhöhe stattfindet.
Hier ein Bild und demnächst der Link zum Video:

Dienstag, März 20, 2007

Deutsche Polizei und Rechtsradikalismus

Nach dem großen Skandal um die Bewachung von Michel Friedman durch Polizeibeamte, die sich in ihrer Freizeit zum Beispiel in SS-Uniform kleiden, berichtet SPIEGEL online heute über einen weiteren Fall, in dem es um möglichen Antisemitismus von Polizeischülern in Berlin geht.
Soweit gut und lobenswert, nachdenklich macht mich allerdings folgender Teil des Artikels:

"Bundesweit betont die Polizei stets, dass es kein grundsätzliches Problem mit rechtsradikalen Neigungen im Apparat gebe. In der Berliner Polizei liegen Aufsehen erregende Fälle rechtsextremistischer Umtriebe allerdings noch nicht lange zurück. Im Mai 2006 musste ein 32-jähriger Polizeiobermeister sich wegen des Verdachts der Volksverhetzung verantworten. Er wurde suspendiert wie einen Monat zuvor ein Kriminaltechniker des Landeskriminalamts, der offiziell anmutende E-Mails mit einem fiktiven ausländerfeindlichen Fragebogen an Kollegen versandt haben soll.

Auch an der Berliner Polizeischule waren vor sechs Jahren schon einmal Rassismusvorwürfe laut geworden. Ausländische Polizeianwärter hatten sich seinerzeit von deutschen Ausbildern und Mitschülern diskriminiert gefühlt und an die Gewerkschaft gewandt."

Das sind alle Beispiele, die aufgeführt werden. Doch was ist mit den Fällen, in denen Menschen aus rassistischen Gründen Opfer von Polizeigewalt werden? Was ist mit dem Tod von Oury Jalloh (zur Erinnerung: er ist an Händen und Füßen gefesselt in einer Dessauer U-Haft-Zelle verbrannt, die anwesenden Beamten haben den Feueralarm mehrmals ausgeschaltet und im Anschluss behauptet, dass sich der gefesselte Mann - dessen Rippen gebrochen waren, wie sich bei der zweiten Obduktion herausstellte - einfach mal selbst angezündet hat), mit Brechmitteleinsätzen, die zu nahezu 100 % an Schwarzen Menschen durchgeführt werden und wegen derer der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte den Verstoß Deutschlands gegen das Folterverbot festgestellt hat (The Voice, No-Racism-Net, Web-Suche nach "Achidi John")? Was ist mit Rasterfahndung? Mit den dokumentierten Fällen rassistischer Polizeigewalt?

Es wäre schön, wenn die in dem Artikel aufgeführten Fälle die einzigen wären - es sind offensichtlich jedenfalls die einzigen erwähnenswerten...

Montag, März 19, 2007

Fokus auf Eishockey

Dass sich Rassismus gerne im Stadion zeigt, wo man(n) aus sicherer Entfernung, umgeben von seiner Horde, gerne Dinge schreit (oder wirft), mit denen man - hoffentlich - an anderer Stelle und ohne das vermeintlich entschuldigende Zusammenspiel von Alkohol, Männlichkeit und Erregung über das Spiel, nicht ganz so unbeschadet durchkommen würde, ist beim Fußball mittlerweile aufgefallen. Doch auch aus der Eishockey-Bundesliga gibt es immer wieder sehr unerfreuliche Meldungen.

So gab es einige Aufregung beim Wechsel des neuen Cheftrainers der Hamburg Freezers, der in seinem vorherigen Team deren "Mentalcoach" als "fucking N*****" bezeichnet hat. In den Hamburger Medien (Abendblatt, Hamburg 1) gab es eine kurze Empörung, dann wurde ganz schnell zurückgerudert, Stewart sei natürlich kein Rassist und auch bei den Freezers betrachtete man diesen Ausspruch als "einmalige Entgleisung", obwohl es auch heißt: "Man hört viel über seine Eskapaden, aber als Fachmann ist er unumstritten." (ebenfalls Abendblatt) . Viele Eskapaden und eine einmalige Entgleisung. Naja, interessante Schizophrenie in der Berichterstattung. Doch schon in der Einleitung dieses Artikels wird der Vorfall relativiert:

"Es war ein Satz, ausgesprochen im Wirbel der Emotionen, der ein Thema aufwarf, das in der Deutschen Eishockey-Liga bislang keine Rolle gespielt hatte. "Go home fucking n*****" soll der neue Freezers-Cheftrainer Bill Stewart in seinem letzten Spiel als Coach der Black Wings Linz zum farbigen Mentalcoach Chris Hamilton von den Vienna Capitals gesagt haben."

Also nur ein Satz und der war auch noch ausgesprochen im Wirbel der Emotionen. Na dann ist ja alles gut...
Sogar das Opfer wurde schließlich zur Rehabilitation Stewarts herangezogen: "Bill ist kein Rassist, wir sind Freunde. Er hat das in der Emotion gesagt. Das entschuldigt zwar die Aussage an sich nicht, aber ich weiß, wie es gemeint war und verzeihe ihm", sagte er. (Abendblatt)

Das Ende vom Lied in diesem Fall:
  • "Rechtliche Konsequenzen, so viel scheint mittlerweile klar, dürften dem Coach nicht blühen. Auch der Linzer Vereinspräsident Wilfrid Wetzl wird von einer Anzeige wegen rassistischer Beleidigung absehen." (1)
  • "So dürfte außer dem Makel der moralischen Verfehlung nichts haften bleiben." (1)
  • "Wir tolerieren Rassismus in keiner Form, wollen aber Bills Vergangenheit nicht beurteilen, weil wir nicht alle Umstände kennen. Wenn er sich so etwas bei uns leistet, gibt es Konsequenzen, aber wir betrachten es als einmalige Entgleisung", sagte er, und kündigte eine besondere Beobachtung für den neuen Coach an. So dürfte außer dem Makel der moralischen Verfehlung nichts haften bleiben." (2)
Damit war die Sache erledigt und wurde nicht weiter thematisiert. Doch heute Morgen die nächste Meldung von den Freezers. Ähnliche Worte, ähnliche mediale Deeskalation und schon wieder kommen die rassistischen Verfehlungen nicht von Fans (zumindest wird darüber nicht berichtet), sondern vom Team:
"Vor der Partie soll Hamburgs Stürmer Marc Beaucage den dunkelhäutigen DEG-Verteidiger Jean-Luc Grand-Pierre mit den Worten "fucking n*****" beleidigt haben." (3)
Wie die Rheinische Post berichtet, gab es keine Entschuldigung oder Kommentierung in irgend einer Form:
"Auf unser Angebot, dass die Sache für uns mit einer persönlichen Entschuldigung aus der Welt ist, wurde nicht eingegangen”, sagte Metro Stars-Manager Lance Nethery nach dem Spiel vor der Umkleide."
Gleichzeitig stellt das Abendblatt vorsorglich schon mal in Frage, ob die Vorwürfe stimmen oder nicht (in manchen Fällen gilt eben auch bei Springer-Publikationen: im Zweifel für den Angeklagten): "Wenn die Anschuldigungen - ob berechtigt oder nicht - eines beweisen..."
Ob es nach dem Spiel, das passenderweise in der "Color Line Arena" stattfand, Konsequenzen geben wird, bleibt abzuwarten, ist aber unwahrscheinlich.

Nachtrag


Auch die Financial Times Deutschland hat über das Spiel berichtet, sich dabei allerdings etwas weniger in der Wortwahl vergriffen. Dabei hat man sich (wie n-tv, Eurosport, Zeit Online, newsclick) auf eine dpa-Meldung bezogen. Hierbei wurde der rassistische Schmähruf nicht mit abgedruckt (was für alle Schwarzen Leser eine nochmalige Beleidigung darstellen kann), es wurde erwähnt, dass es für den Ausspruch Zeugen gibt und - was das eigentliche Highlight ist - der Adressat der Beleidigung ist hier nicht "farbig" oder "dunkelhäutig" wie im Abendblatt, sondern "afroamerikanisch". Vielen Dank, so einfach kann das sein...

Nachtrag 2 - 21.03.2007

Was der Trainer desjenigen sagt, der seiner Aussage nach rassistisch beleidigt wurde, steht in der SportBild:
"So etwas sehe ich natürlich nicht gerne, aber ich halte mich daraus und konzentriere mich voll auf das Spiel."
Ja genau, der fucking N***** soll sich mal nicht so anstellen, es geht jetzt um den Sport! Unglaublich, so viel Unterstützung aus dem eigenen Team! Und mal wieder ein Beispiel dafür, dass Rassismus relativiert und tabuisiert wird. Schön, dass Wegsehen zumindest dem Trainer hilft!

Freitag, März 16, 2007

Amerikanische Sicht auf europäischen Rassismus

In folgendem Video kann man sehen, wie der europäische Rassismus und dessen Tabuisierung bzw. Leugnung aus US-amerikanischer Sicht eingeschätzt werden:



Rassismus im deutschen Fußball war vor Kurzem Schwerpunktthema der Zeitschrift Rund und auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung hat man einige Texte zusammengetragen.

Wie verbreitet rassistische, homophobe, behindertenfeindliche, islamophobe und andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeiten in unserer Gesellschaft sind (und dies natürlich nicht nur im rechtsextremen Spektrum, sondern auch und gerade in der sog. Mitte der Gesellschaft), zeigt Jahr für Jahr die Bielefelder Studie zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, deren Ergebnisse in Deutsche Zustände. Folge 5.veröffentlicht wurden.

Donnerstag, März 15, 2007

Führung: Schwarze Häftlinge im KZ Neuengamme

Diesen Sonntag (18.03.2007) findet in der Gedenkstätte KZ Neuengamme eine Führung mit dem Titel "Schwarze Häftlinge im KZ Neuengamme" statt.

Ein Thema, das in der dominanten Wahrnehmung oft nicht existiert: Schwarze Menschen waren in KZs interniert und Opfer von sog. Rassenhygiene, was z.B. ein systematische
Zwangssterilisationen von afrodeutschen Jugendlichen zur Folge hatte.

Näheres dazu z.B. in folgenden Büchern bzw. Links:
- Zeitzeugen-Interviews auf Cybernomads
- Text von Nicola Lauré al-Samarai

Bücherauswahl:
- Hitler's Black Victims: The Historical Experiences of Afro-Germans, European Blacks, Africans, and African Americans in the Nazi Era: The Historical Experience ... (Crosscurrents in African American History)
- Eine afro-deutsche Geschichte. Zur Lebenssituation von Afrikanern und Afro-Deutschen in Deutschland von 1884 bis 1950
- re/visionen
- TheBlackBook. Deutschlands Häutungen

Dates und Links zum Oury Jalloh-Prozess

Mobilisation events in March 2007


15./03/ with Mit Mouctar Bah in Oldenburg
16./03 with Mit Mouctar Bah in Munich Bah, http://carava.net/
http://carava.net/
Wir sind alle Oury Jalloh!
Infoabend der Karawane München am Freitag, den 16. März 2007 um 19.oo Uhr
im EineWeltHaus. Mit Mouctar Bah von der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh.

18/03 Osaren Igbinoba in Weimar
21/03 with The VOICE in Erfurt
22/03 with African Community Thueringen
23/03 with Gaston Ebua in Magdenburg
Please contact the The VOICE Refugee Forum for the Update on mobilisation
events thevoiceforum@emdash.org

Dt/Eng) Oury Jalloh: Aufruf zur Beobachtung des Prozesses - Mobilisation -
info events in March 2007

Deutsch:
Oury Jalloh: Aufruf zur Beobachtung des Prozesses // Beginn: Am 27. bis
30. Marz 2007 in Dessau
beteiligt euch an den ständigen Aktionen, Veranstaltungen und Kundgebungen.
Break the silence!
http://thevoiceforum.org
http://thecaravan.org
http://oury-jalloh.so36.net
http://carava.net/

English:
Break the silence!
Come to Dessau on March 27th - 30th and April 19th-20th of 2007
Observe the trial and participate in the permanent vigils, events and
rallies during this time
http://thevoiceforum.org/node/451
http://thecaravan.org
http://oury-jalloh.so36.net
http://carava.net/



http://thevoiceforum.org/BLACK_COMMUNITY_DEMANDS
******
Oury Jalloh initiatives internet websites and links 2007
http://oury-jalloh.so36.net
http://www.thevoiceforum.org
http://thecaravan.org
http://no-racism.net/rubrik/293/
http://www.attac.de/halle/oury
http://www.plataforma-berlin.de
http://www.isdonline.de
http://www.umbruch-bildarchiv.de
http://www.attac.de/halle
Fotos, Presse und Videos.
hhttp://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/010406oury_jalloh.html
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/070107oury_jalloh.html


Die afrikanische Gemeinschaft in Deutschland formiert sich gegen
Polizeigewalt
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24437/1.html
http://www.umbruch-bildarchiv.de/video/gedenken/070107oury_jalloh_dsl.wmv
http://www.umbruch-bildarchiv.de/video/gedenken/070107cornelius_yufanyi.wmv
http://www.thevoiceforum.org


Gedenken an Oury Jalloh
http://209.85.135.104/search?q=cache:WM1wJdcVRDoJ:www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/oury_jalloh.html+oury+jalloh+dessau+%2B+foto+video&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=1
http://www.agentur-ahron.de/bild_db/categories.php?cat_id=88&page=1<

http://www.attac.de/halle/oury/Oury/Aktuelles/Aktuelles.html
http://www.mdr.de/nachrichten/4076064.html
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt-heute/3979983.html
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=670&sid=126
http://youtube.com/profile?user=Blackdefense83
http://youtube.com/watch?v=8M_oqoi-nvg
www.unesco.de/804.html
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/010406oury_jalloh.html
http://oury-jalloh.blogspot.com

Dienstag, März 13, 2007

Black Business bei XING!

Nach einigen Diskussionen mit den Leuten von XING/OpenBC, die zunächst nicht verstehen wollten, warum es dort eine Gruppe für Black Professionals braucht, habe ich nun doch eine Gruppe namens "Afro-Community" eingerichtet. Die Inhalte der Gruppe/Foren sind nur für Mitglieder zugänglich und jedes Mitglied muss erst vom Moderator freigeschaltet werden (momentan bin ich das, hoffe aber noch auf mindestens eine/n engagierte/n Co-Moderator/in).

Ich würde mich sehr freuen, wenn diese Gruppe ein reger Ort des Austausches für Black Professionals werden würde, von denen sich auf dieser Plattform schon sehr viele tummeln, aber nicht unbedingt austauschen. Meldet euch doch bei XING an und gestaltet die Gruppe mit - findet vielleicht einen Job oder Business-Partner und nehmt teil an Austausch, Treffen und einem neuen Level von länderübergreifender Vernetzung der Afro-Diaspora!

Mittwoch, 14.03.: "Tod in der Zelle"

Im Oury Jalloh-Soli Café zeigt the stubborn brotha diese Woche um 18 Uhr die Dokumentation "Tod in der Zelle". Wer den Fall noch nicht kennt oder sich nicht eingehend mit der Thematik befasst hat, sollte sich auf jeden Fall in die B5 begeben und sich den Film ansehen. Ich werde jedenfalls da sein...

NYOIL über Bitches und Hoes



Eine Liebeserklärung von NYOIL, von dem das sehr kontrovers diskutierte Video "Yall should all get lynched!" stammt, das ich letztes Jahr hier gepostet habe. Auch in diesem Video geht es um die Hip Hop-Kultur (die US-amerikanische und alle, die diese zum Vorbild haben) und darum wie Frauen - Sistas - sowohl innerhalb dieser Kultur als auch der gesamten Gesellschaft dargestellt und behandelt werden. Er benutzt dazu neben historischen Bildern auch Ausschnitte aus dem Video "A Girl Like Me", in dem es um das Eigenbild von Schwarzen Mädchen geht. Was haltet ihr davon?

Sonntag, März 11, 2007

Not only for Black People: Beauty Standards



Dove/Unilever geben sich mit ihrer "Initiative für wahre Schönheit" große Mühe, um gegen falsche Body-Images und Schönheits-Standards vorzugehen. Nicht jeder nimmt ihnen die guten Absichten ab:

"I clearly underestimated the widespread female desire to see nonemaciated women in ads for beauty products. These Dove ads feel so refreshing on that score that I understand why women might want to cast a vote (with their dollars) for the products behind them.

I still can't shake the feeling, though, that this reasonable impulse is a bit misguided. Dove's appeal to righteous sisterhood is just another flavor of marketing. And it's not particularly grounded in reality. Are we meant to believe that Unilever, the company that makes Dove, is a force for good? How to reconcile this notion with the ads for another Unilever product, Axe body spray, in which nearly every woman shown is a skinny, fashion-model-gorgeous nymphomaniac? (And by the way, Unilever also offers Slimfast, in case you're not quite as happy with your body as the Dove girls are.)

There's a reason advertising in the beauty industry is almost always aspirational (Oh, if I buy this, I'll look more like the stunningly beautiful woman in the ad?). I would love to think that, with the help of these Dove spots, women will forget all about society's unfair beauty standards and simply aspire to feel good about themselves. That would be wonderful. But I find it hard to believe that Dove has actually reversed a lot of powerful instincts that are deeply rooted in the human psyche. Down the line a little—when the buzz has faded from Dove's social statement as sales pitch—I think we'll begin to see some skinnier, hotter women slipping into their advertising."


Was denkt ihr?

Freitag, März 09, 2007

Are we that different?

Reminder: Die letzten BHM-Termine!

Filmvorführung   09. März,  21.00 Uhr,  Kulturhaus 73,   Eintritt 3,- €

Frantz Fanon - Black Skin, White Mask, (1996), 70 min.
Buch und Regie: Isaac Julien

Eingangsvortrag zur Filmvorführung von

Philipp Dorestal, Freier Journalist

Info zum Film

Frantz Fanon (1924 -1961) war einer der bedeutendsten schwarzen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. In seinen Schriften thematisiert Fanon insbesondere die Formen wechselseitiger psychologischer Abhängigkeiten zwischen Kolonisierten und Kolonisatoren unter besonderer Berücksichtigung der Bedingungen in den französischen Kolonien. Fanon sondiert die Problematik der ambivalenten Identifikationsmechanismen, welche die rassistischen kolonialen und postkolonialen Gesellschaften ihren Subjekten nicht nur durch Gewalt, Feindseligkeit und Aggression, sondern auch über sexuelles Begehren und dem Verlangen nach dem Anderen vermitteln.
Der Film "Frantz Fanon: Black Skin, White Mask", ist ein 70-minütiger, als Drama angelegter Dokumentarfilm über Fanons Leben und Werk aus dem Jahr 1995 nach einem Drehbuch von Isaac Julien und Mark Nash. Der Film beinhaltet Archivmaterial und Interviews mit Zeitzeugen, die eine wichtige Rolle in Fanons Leben und Forschung spielten, sowie visuelle Rekonstruktionen.

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Oneness Celebration 10. März , 22.00 Uhr , Mandarin Kasino , 10,- €

Künstler

Ade Bantu - Afrobeat
Nneka - Afro Hip Hop Soul
Rough House - Reggae
Ernest Clinton - Soul
Lebogang - Southafrican music
Kaylo - Soul, Pop, Rock
Roly Richardson - Salsa, Merengue, Bachata

Die Abschlussveranstaltung des Hamburger BLACK HISTORY MONTH 2007 findet am 10. März im Mandarin Kasino statt und trägt den Titel ONENESS CELEBRATION.
Die aus schwarzer Kultur entsprungenen Musikrichtungen und Rhytmen sind so zahlreich, daß sie kaum an einem Abend dargeboten werden können.
Dennoch tritt an diesem Abend eine Auswahl der besten hierzulande lebenden schwarzen Künstler und Künstlerinnen auf und repräsentiert mit ihrem jeweiligen Stil die Vielfältigkeit und das internationale Niveau der schwarzen Musikszene Deutschlands.

Neben bekannten Namen wie Brothers Keepers Aktivist ADE BANTU, der zur Zeit im Kino in dem afrodeutschen Film " Yes I am " zu sehen ist, und der ebenfalls aus Nigeria stammenden Sängerin NNEKA ist auch ERNEST CLINTON, der Sänger der 70-er Jahre Band Soulful Dynamics mit dabei.
Der jamaikanische Reggaemusiker ROUGH HOUSE hat in diesen Tagen sein innovatives Debutalbum auf den Markt gebracht, in dem er Reggae mit Rock mischt und die südafrikanische Songschreiberin LEBOGANG bietet mit ihren Pop - Reggae - Soul - Rock beeinflussten und doch traditionellen Liedern eine fesselnde Show mit packenden Tanzelementen. Der Hamburger Sänger KAYLO von der Vokalgruppe " Vibe " stellt an diesem Tag einige seiner neuen Solo Tracks vor. ROLY RICHARDSON singt mit viel Energie die Musik die in seiner Heimat der Dominikanischen Republik populär ist - Salsa, Merengue und Bachata.
Alles in Allem wird es im Saal kaum Gelegenheit geben sich auszuruhen , dazu müsste man schon in den Loungebereich wechseln, wo man sich mit kleinen leckeren kulinarischen Spezialitäten der "schwarzen Küche" stärken kann.

Donnerstag, März 08, 2007

Was der SPIEGEL über Afrikaner denkt

Ohne weitere Worte, der Anfang eines Artikels von Marco Evers, der ein Lehrstück über koloniale und rassistische Vorstellungen von Afrika(nern) ist:

"Flüche lasten zuhauf auf Afrika: Hunger, Armut, Krieg, Korruption, Seuchen und Dürren. Und an der Spitze afrikanischer Staaten toben sich nicht selten clowneske Tyrannen aus - immer irrlichternd zwischen Irrsinn und Größenwahn, immer vollkommen inkompetent.

Unvergessen ist Jean Bédel Bokassa von der Zentralafrikanischen Republik. Der hielt sich für den 13. Apostel Christi, krönte sich selbst zum Kaiser und steht im Ruf, bisweilen Menschenfleisch gespeist zu haben. Im Kongo baute der Kleptokrat Mobutu Sese Seko mitten im Regenwald eine Landebahn für seine gecharterten Concordes."

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Teil 1

Während ich mich gerade mit einer Menge Menschen herumschlage, die mir eine in ihren Augen perfekte private Krankenversicherung andrehen wollen, höre ich so Einiges an mehr oder weniger sinnvollen Argumentationssträngen. Mit folgender Aussage wollte mich zum Beispiel eine Dame davon überzeugen, dass die freie Arzt- und Krankenhauswahl unabdinglich ist:

"...sonst werden Sie von dem nächsten verfügbaren Arzt behandelt, ob das nun der Assistenz-Arzt aus Kamerun ist, der gerade fertig ist, oder ..."

Schon klar, ein kamerunischer Arzt ist im Falle eines Unfalles auch das Schlimmste, was passieren könnte. Da zahl ich doch gerne extra für einen weißen Arzt und die Möglichkeit, eine rassistische Ärzte-Auswahl zu treffen. Ohne jede Absicht bin ich an eine Frau geraten, die aus meinem Namen nicht auf meine Zugehörigkeit zur afrikanischen Diaspora geschlossen hat (wie auch - der Name stammt ja von den weißen Besitzern meiner Vorfahren!) und einfach drauflos geplappert hat, wie sie dies wohl mit jeder x-beliebigen weißen Person am Telefon machen würde.

Der Schwarze Mann als solches eignet sich ja in den unterschiedlichsten Situationen als Drohpotential und größtes anzunehmendes Unglück. So konnte auch bei der Androhung von Folter, um die es im Daschner-Prozess ging, Polizisten nicht darauf verzichten, Schwarze Männer als Drohung einzusetzen:

"Dieser sexuelle Aspekt wurde besonders deutlich bei Daschner. Zwei große N*** [Änderung von VBR] sollten den Entführer in der Zelle vergewaltigen. Diese Drohung lebt vom Rassismus und von Antihomosexualität. Sie unterstellt, dass Männer dunkler Hauptfarbe auf Befehl weißer Polizeiherren Gefangene vergewaltigen, sie unterstellt unterschwellig, dass Sex zwischen Männern Gewalt bedeutet, und propagiert die Verletzung sexueller Selbstbestimmung. Dieser Teil der Daschnerschen Drohungen wurde von der Linken übrigens weniger heftig kritisiert, als die übrigen schmutzigen Drohungen gegen den Entführer." LUST

Nachzulesen z.B. auch im Spiegel oder auch bei folterstaat.de

Im Westen nichts Neues, also und der Schwarze Mann kommt immer da als Bild ins Spiel, wo man sich davor fürchten soll, dass etwas ganz Schlimmes passiert. Die Verknüpfung mit Gewalt, Sexualiät und Primitivität ist offensichtlich und beabsichtigt.

"Und wenn er aber kommt? - Dann laufen wir davon!" So scheint das System ganz erfolgreich zu funktionieren...

Montag, März 05, 2007

Quote of the Day!

Pride

Let all who will
Eat quietly the bread of shame.
I cannot,
Without complaining loud and long,
Tasting its bitterness in my throat,
And feeling to my very soul
It's wrong.
For honest work
You proffer me poor pay,
For honest dreams
Your spit is in my face,
And so my fist is clenched-
Today-
To strike your face.


Langston Hughes, 1938, aus "A New Song" - gewidmet an Gerhard Fuchs, für den das Schimmelmann-Debakel auch nach seiner Beförderung nicht zu Ende ist!