Dienstag, September 30, 2008

Rostocker Nazi-Hools dürfen unbehelligt schalten und walten

Aus einem Artikel aus Die Welt über das letzte Spiel des FC St. Pauli gegen Hansa Rostock:
Bereits während des Spiels war bei Ballkontakten des Franzosen aus dem „Suptras"-Block Affengebrüll zu vernehmen. Zudem wurde Sako nach dem Abpfiff, als sich die Hamburger Spieler bei ihren 2000 mitgereisten Fans für die Unterstützung bedanken wollten, erneut rassistisch beschimpft. „Sie haben Affengeräusche gemacht und mit Bierbechern geschmissen. Ich hatte das Gefühl, dass viele im Stadion nicht wegen des Fußballs gekommen sind", sagte Sako.

[...] Kurz darauf wurde Boll von einem Feuerzeug am Kopf getroffen. „Das geht gar nicht, dass man mit Feuerzeugen beworfen wird. Dabei sollte es doch der weltweite Fair-Play-Tag der Fifa sein", sagte Boll.

[...] Zudem stellt der FC St. Pauli die Frage, warum die Sicherheit der Hamburger Zuschauer bei der Ankunft in Rostock nicht gewährleistet war und warum der Ordnungsdienst sich davon machte, als Hansa-Hooligans zum Sturm auf den Gästeblock ansetzten. Auch der Mannschaftsbus konnte erst nach mehr als zwei Stunden das Stadionareal verlassen.
Interessant ist die Aussage von "Augenzeuge", der den Artikel folgendermaßen kommentiert hat:
Nicht nur die Angriffe der Nazihools und ihrer Rostocker Sympathisanten sind zu verurteilen. Auch dass in Wechselgesängen von tausenden von Rostockern homophobe, rassistische Gesänge angestimmt wurden, ist zu verurteilen. Nach sechs einhalb Jahren hat sich in Rostock nichts verändert. Es gilt immer noch - wer schweigt stimmt zu. Zivilcourage der doch so unpolitischen Rostocker ist nicht fest zu stellen. Ihr duldet diesen Mob, unterstützt ihn mit menschenfeindlichen Gesängen und erleichtert hier durch auch die körperlichen Angriffe.
Grüße aus Belfast!

Samstag, September 27, 2008

Berlin: Solidarität mit Papierlosen

Pressemitteilung:

Rapper Afro Hesse von Abschiebung bedroht - Solidaritätskonzert im Oktober

Wir sind Künstler und Einzelpersonen aus Berlin. Als Zeichen der Unterstützung für Afro Hesse und für alle Papierlosen in Deutschland veranstalten wir am 29.10.2008 ein Solidaritätskonzert. Unter dem Motto "Free Afro Hesse" stehen im SO36 ab 18:00 Uhr u.a. Deso Dogg, MC Bogy, Tarek & Massimo sowie Mike Fiction auf der Bühne. Wir fordern die sofortige Feilassung von Afro Hesse. Wir wollen damit ein Zeichen des Protestes gegen die rassistische deutsche Ausländerpolitik setzen. Kein Mensch ist illegal!

Seit dem 2. August 2008 sass der Darmstädter Rapper Afro Hesse in Berliner Untersuchungshaft. Festgenommen wurde er, wegen eines kleineren Delikts, das im Normalfall überschaubare Konsequenzen gehabt hätte. Desweiteren wurde er vom Gericht in allen Vorwürfen freigesprochen. Für Hesse bedeutet der Freispruch jedoch keineswegs die Freilassung: Denn er besitzt keinen deutschen Pass und muss nun in seiner Zelle auf die Abschiebung warten.
Der aus Algerien stammende Musiker floh mit seiner Familie als Kind vor dem Bürger-krieg nach Deutschland und besuchte in Darmstadt die Schule. Nachdem er 13 Jahre mit seiner Familie in Deutschland gelebt hatte, wurde seine Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert, sein Pass eingezogen und seine Abschiebung angekündigt, in ein Land, zu dem er schon lange keinen Bezug mehr hat. Mehrere Asylanträge wurden von der Darmstädter Ausländerbehörde abgelehnt, woraufhin er keine andere Alternative mehr sah, als unterzutauchen. Es folgten vier Jahre illegalisierten Aufenthalts in Deutschland, in denen sich Afro Hesse trotz aller Schwierigkeiten weiter der Musik widmete und zwei Alben veröffentlichte.
"Mehr als Musik" und "Der verschollene Immigrant" setzen sich intensiv mit dem Leben als Papierloser in Deutschland auseinander und auch diverse Fernseh- und Zei-tungsbeiträge beschäftigten sich mit der Situation des ?verschollenen Immigranten?. Ohne festen Wohnsitz, Krankenversicherung, die Möglichkeit einer Anstellung und somit finan-zieller Sicherheit, teilt er das Schicksal von bis zu 1,5 Millionen Menschen in Deutschland, die von der Bürokratie als "illegal" bezeichnet werden und ohne Papiere schutz- und rechtlos sind.

Die Einnahmen des Solikonzerts fließen ausschließlich in die Unterstützung von unserem Freund Afro Hesse fließen. Alle Künstler treten ohne Gage auf. Die durch das aktuelle Verfahren und die drohende Abschiebung entstehenden Kosten gehen in die Tausende.

Freund_innenkreis Afro Hesse

Spendenkonto:
Rote Hilfe Berlin, Stichwort Afro Hesse,
Berliner Bank, BLZ 100 200 00
Kontonummer: 71895 90 600,
BIC: BEBEDEBB,
IBAN: DE78 1002 0000 71895 90 600.

Mehr Informationen:
www.36kingz.com
www.afro-hesse.de

Afro Hesse "Sans Papier"
http://de.youtube.com/watch?v=aHZxFOhlYUM

Polylux-Beitrag über Afro Hesse:
http://www.polylog.tv/monolux/videocast/12745/

Donnerstag, September 25, 2008

"Wir scheißen auf jeden Protest!" / Dummy-Magazin für ganz Dumme

...das scheinen sich die beratungsresistenten Macher des Magazins "Dummy" zu denken und sich sogar noch darüber zu amüsieren.
Wie hier zu lesen ist, wurde schon im Juni darüber diskutiert, ob eine Ausgabe des Magazins mit dem N-Wort betiteln werden dürfe. Daraus wurden dann "Kaffeebraun" (nicht minder kolonialrassistisch) und nun haben wir das Ergebnis. Das Heft heißt "Schwarz", setzt aber inhaltlich da an, wo die Macher mit dem N-Wort aufgehört haben.

Schon in der Übersicht auf der Website gibt es eine illustre Sammlung von rassistischen Begriffen, Konzepten, von Klischees, Stereotypen und totaaaal lustigen Sprüchen.

Ich möchte kotzen! Falls ihr auch wollt, seht's euch an. Den Link stell ich hier nicht rein, weil nicht ein Klick von mir zu denen kommen soll (der dann für die bedeutet, dass ihr lustig provokantes Konzept voll aufgeht...)
Hat jemand konstruktive Ideen?

Erreichen kann man die Macher hier:
DUMMY Verlag GbR
Jochen Förster & Oliver Gehrs
Max-Beer-Straße 33
10119 Berlin

Tel: +49 (0)30 24 72 38 14
Fax: +49 (0)30 24 72 39 43
E-Mail: redaktion@dummy-magazin.de

Dienstag, September 23, 2008

10 Jahre Karawane - Kulturfest in Weimar & Jena

FW von The VOICE Refugee Forum
4. Oktober 2008
Mensa Philosophenweg, Jena
Einlass 19:30

Konzert und andere Kulturbeiträge
mit Jericho Walls, Reggae aus Dortmund.
Engin Celik aus Hamburg
und Percussion Performance aus Halberstadt

Der Name Jericho Walls leitet sich von dem in der Bibel erwähnten Fall von
Jericho ab, bei dem der Klang der Trompeten die Stadtmauern zum Einsturz gebracht haben soll.

Außer dem damaligen Drummer Hector Morton (welcher bereits bei UB40, Dawn
Pen, D Flame und anderen bekannten Reggae Künstlern spielte), welcher die
Band aber schon nach einem Jahr verließ, besteht die Band bis heute aus
folgenden Mitgliedern: Mirko am Bass, Alex an den Drums, Markus an den
Tasten, Roman an der Gitarre und den Sängern Jah Sala und Alex, alias Mad
Turkey. Durch Mad Turkey entwickelte sich der immer noch währende Modern
Roots Dancehall- Sound der Band, welcher den bekannten Sänger Rasta Pacey
animierte gemeinsame Konzerte mit den Jericho- Walls zu spielen. Die
Musiker bauten sich innerhalb der letzten 2 Jahre gemeinsam ein Studio in
Dortmund, welches sie evtl. auch zukünftig an andere Künstler vermieten
werden. Die neue CD der Band trägt den Titel: "Nice and Slim"

Im Sommer 1993 kamen die ersten Überlegungen durch ein paar Dortmunder
Jungs auf, gemeinsam eine Reggae Band zu gründen. Damit war der Grundstein
der heutigen Jericho- Walls gelegt.
www.myspace.com/jerichos
www.jericho-walls.com
www.myspace.com/jerichoproduction

#####
Film:

Nigerianischer Nollywood – Film: “Asylum – Psychiatrie”

Nigerianischer Nollywood – Film: “Asylum – Psychiatrie” Okt in in Weimar
ist Teil eines Programms in Weimar und Jena zum 10. Jahrestag der Karawane
für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, das von 2. bis 5. Oktober
stattfinden wird.
* * * *

03.Oktober 2008
Ort: Mon Ami, Goetheplatz, Weimar
19:30: Nigerianischer Nollywood – Film: “Asylum – Psychiatrie”
http://www.youtube.com/watch?v=bTYVJ3Y3HPc&feature=related

„Eine Regierung in Nigeria beschließt geistig Verrückte in ihrer
politischen Agenda mit einzubeziehen. Der Direktor einer Psychiatrie
wittert die Chance noch mehr Finanzen zu ergattern. So schickt er seine
Männer raus, die Verrückten auf der Straße aufzusammeln. Sie erwischen
einen arbeitslosen Mann. Angekommen in der Psychiatrie versucht er zu
beweisen, dass er nicht verrückt ist. Je mehr er sich anstrengt, desto
mehr halten sie ihn für verrückt. Drin entdeckt er, dass da seltsame
Verschwörungen hinter den Insassen im Gange sind…“ AUS EINEM INTERVIEW Mit
Herren OBI EMELONYE

Asylum – produziert durch Azubuike Erinugha,

http://thevoiceforum.org/node/918
http://thecaravan.org/node/1626

Montag, September 22, 2008

Heute ist der Tag: Neues Standardwerk erschienen!


Seit heute ist nun (endlich) das neueste Buch von Grada Kilomba erhältlich: Plantation Memories Es wurde auf Englisch veröffentlicht, behandelt aber den deutschen Kontext und all die Situationen, die sich wie in einer Endlos-Schleife immer und immer wiederholen. Die Extra-Mühe beim Englisch-Lesen wird sich sicherlich lohnen! Hier der Klappentext:
„Plantation Memories is a compilation of episodes exploring everyday racism.

Linking postcolonial theory and lyrical narrative, the book provides a new and inspiring interpretation of everyday racism in the form of short stories.

From the question "Where do you come from?" to the N-word to Hair Politics, the book is essential for anyone interested in Black studies, postcolonialism, critical whiteness, gender studies and psychoanalysis"

(Unrast-Verlag, September 2008)
Hier gibt's das Inhaltsverzeichnis: klick

Und hier die Beschreibung auf Deutsch, von der Amazon-Seite:
Plantation Memories erforscht Alltagsrassismus in Form einer Sammlung von Geschichten. Es begreift Rassismus als psychologische Realität. Grada Kilomba zufolge wird Alltagsrassismus als gewaltsamer Schock erlebt, der die Menschen plötzlich in eine koloniale Situation rückt und sie dabei ihrer Verbindung mit der Gesellschaft entreißt. Völlig unerwartet trifft Vergangenheit auf Gegenwart, und die Gegenwart wird erlebt, als wäre sie die furchtbare Vergangenheit, auf die der Titel des Buches verweist. Indem sie postkoloniale Theorie, Psychoanalyse und poetisches Erzählen miteinander verbindet, ermöglicht Kilomba eine neue und inspirierende Interpretation von Alltagsrassismus, Erinnerung, Trauma und Dekolonisierung in der Form von Kurzgeschichten. Das Buch widmet sich einer Reihe von Themen von der Frage »Woher kommst du?« über das N-Wort bis zur politischen Bedeutung des Haars.

Polizei-Direktor schon seit Jahren als Rassist bekannt

Georg Kessler, über den ich schon hier gepostet habe, war auch in der Vergangenheit nicht gerade unauffällig. Die Mopo schreibt:
Auch rassistische Sprüche seien keine Seltenheit gewesen. "Die Beschwerden gegen den Herrn liefen mehrere Monate lang." Sogar das Innenministerium, dem die Bundespolizei untersteht, wurde eingeschaltet. Und auch mehrere Politiker. Trotzdem wurde der Beamte kurz darauf befördert.
Nachdem Georg K. als Dozent an der Bundespolizei-Akademie in Lübeck gearbeitet hatte, kam er nach Hamburg - und wurde zu einem der ranghöchsten Bundespolizisten der Stadt. Doch wie konnte der Mann bei diesen schweren Vorwürfen eine solch steile Karriere hinlegen? Polizeidirektion mit gerade mal 42 Jahren - das ist ungewöhnlich. "Er hatte in Saarbrücken mehrere Freunde in Führungspositionen, die ihn geschützt haben. Mit denen war er früher zur Schule gegangen", berichtet der ehemalige Kollege.
Bin ich verwundert? Nein. Eher froh darüber, dass weiße Loyalität und der rassistische Konsens sich einmal mehr so deutlich aufzeigen lassen.

Donnerstag, September 18, 2008

Nichts Neues, aber plötzlich öffentlich: Rassistische Polizei

Nachdem vor Kurzem der ehemalige Hamburger Richter Ronald Schill als Rassist geoutet wurde (klick), tauchen nun bei einem Polizei-Direktor sehr ähnliche Vorwürfe auf: klick, klick
Was interessant ist, ist dass der betreffende Georg Kessler nicht etwa suspendiert, sondern an eine Akademie versetzt worden ist, wo er seine menschenverachtenden Überzeugungen auch noch dem Polizei-Nachwuchs verklickern kann. Die Folgen von solchen Menschen in entscheidenden Positionen erleben People of Color permanent in ihrem deutschen Alltag. Dass der Sprecher der Bundespolizei behauptet, die Vorwürfe würden sehr ernst genommen, klingt da nicht sehr überzeugend. Er weist auch darauf hin, dass
"spezielle Schulungen "zur Steigerung der interkulturellen Kompetenz" [gebe]. Dort sollen die Beamten einen sensiblen Umgang mit fremden Kulturen lernen."
(Quelle)
Dass es bei Schwarzen Menschen nicht automatisch um "fremde Kulturen" gehen muss, scheint ihm nicht aufzufallen. Dass jedes Jahr Menschen sterben oder traumatisiert überleben, weil die "speziellen Schulungen" nicht greifen, wohl auch nicht. Wo fängt man da nur an?
Vielleicht bei der in diesem Post zitierten Überzeugung, es gebe bundesweit bei der Polizei kein Problem mit Rechtsextremismus (klick). Mit Rassismus (und Sexismus) gibt es das auf jeden Fall...

Donnerstag, September 11, 2008

Text "Shockingly happy"

Anlässlich des offiziellen Launchings des Black European Women's Councils in Brüssel erschien das Buch "Voices of Black European Women 1", das ab Oktober über folgende Website erhältlich ist: klick
Ich habe mich mit folgendem Text an der Veröffentlichung beteiligt, den ich BLACKprint-Lesern natürlich nicht vorenthalten möchte:

Shockingly happy

A few days ago I shocked a Black female friend. Not intentionally. I simply told her something that apparently was as clear to me as it was suspicious to her: that I wanted and intended to be happy. Happy while living in Germany, I should add. She reacted in a way that suggested this idea was unheard of and seemed quite naïve. She said that yes, some of us might be successful here, but who managed to be happy? She asked whether I could think of even only one Black person who was not only struggling or completely suppressing their problems in Germany. I did not come up with anyone in that moment, but maintained my position: it was and is my goal not only to make my contribution for a better world, but to have fun, joy and love along the way and to take care of my physical and emotional well-being.

Other fellow activists I have met seem to be consciously choosing a life of suffering. I have heard people say “we can have fun as soon as Africa is free” or “Black people in Germany don't have anything to smile about” and have been criticized for conducting some community meetings at (Black owned) restaurants which have then been called
“petty-bourgeois masquerade”. Some say, that they are not negative, but realistic, but even if that were true: what good would it do to be unhappy, would it enable you to change anything for the better?

While I acknowledge (and in many cases know) all the obstacles, the pain, the injustice that we as Black people are confronted with, I am convinced that we need to find sources of happiness in order to survive. And I believe that we all need spaces of comfort and that we should make it as easy as possible for new members to join us. bell hooks considers “choosing 'wellness' (...) an act of political resistance”1 since we, as Black people in white societies, are not supposed to lead happy lives. This is a very radical standpoint. It goes against set structures and also might lead more and more people into choosing to fight the powers, as its representatives are not looking and feeling miserable, but represent a different version of political life, one that is fully attractive.

In my own experience, those activists who stood out, were not those with grim faces and dead eyes, they were individuals who radiated light and had a contagious sense of humor. And I decided that I wanted to be one of those who stay positive. On my activist journey I had so many downfalls, so many situations where I desperately needed that source of happiness, the feeling that makes it all worthwhile, that I can get over the challenge and smile a real smile. And every time I find and make use of these sources, I know that I can go another step.

Many Black people in Europe are struggling. While the majority of the German sample of a 2007 empirical Study of Black European Identities2 has reported good physical health (70% no or slight problems, another 22% moderate problems), it was almost the other way around in the question of psychological well-being: only 38% reported no or only slight problems, about 38 % report moderate problems and about one quarter of the sample reports quite a lot of, or extremely frequent problems.

I know how discouraging it is for even the strongest of us, to hear that another member of our community has been brutalized by authorities, that another child has been devalued at school, that another person has experienced injustice in the labor market, while looking for an apartment or in their interpersonal and romantic relationships. Not only the personal experience of racism is demoralising, hearing about them from those who experience it, often serves the purpose of “putting us in our place”.

That I am very aware of the statistics, have experienced my share of violence and aggression, is why my Black female friend was so surprised by my statement. She was sure that I knew too much to be able to bear it. But becoming and remaining an activist for me is deeply linked with working on these traumatic experiences and striving for a realisation of happiness. I learned I had to confront my traumatic memories and experiences to get to a point where I could look for constructive solutions. And, yes, to be happy, as this is the only way for me to be effective in all my endeavors. To succeed in motivating and convincing people, to not swallow my words, but speak up and make my point.

Coming together with great energetic Black women who have chosen to resist, to have an impact, is not only a tremendous basis for political participation, it is also – and at times even more so – a source of empowerment on a very deep level. Healing powers become active. I was really pleased with the Vienna Declaration we issued together, especially Recommendation Number 3: “The Black European Women Congress recognizes mental health as a primary issue pertaining to Black communities dealing with racism. Government must provide financial and structural means to allow the establishment of autonomous institutions that provide mental health care for Black people dealing with the effects of racism.”
I am satisfied with the fact that we neither ignored, nor denied the psychological needs that arise by the situation we and our families are living in. That we acknowledged not being super-heroes not affected by anything.

Being part of the Black European Women's Council makes me not only proud, but also more confident to remain in the struggle against gendered racism and its destructive effects, and also to hold on to the conscious decision of being happy while doing so. Audre Lorde has let us know: “There is no such thing as a single-issue struggle because we do not live single-issue lives. (...) We are not perfect, but we are stronger and wiser than the sum of our errors. Black people have been here before us and survived. (...) To learn from their mistakes is not to lessen our debt to them, nor to the hard work of becoming ourselves, and effective.”3

So I'm learning from my predecessors and closing with a few words from the dedication of “Talking Home”, an anthology of women of color in Germany, which have kept me going many times:
“the road is so very long
but never mind
we are already walking”4

Victoria B. Robinson is trying to be shockingly happy in Germany as a writer, poet and activist. She has an M.A. in American Studies and Public Law from the University of Hamburg. She is a member of the Initiative for Black people in Germany, the Black Community Hamburg, a Black mediawatch organisation and an Advisory Board Member of the Black Women in Europe Social Media Group. She has also been blogging about issues affecting Black people for two years (http://BLACK-print.blogspot.com).

1hooks, bell, Sisters of the Yam: black women and self-recovery. Boston, MA: South End Press 1993, p. 14.
2http://www.best.uni-mainz.de/dokumente/DocumentationBlackGerman.pdf, p.16.
3 Lorde, Audre. „The Audre Lorde Compendium. Essays, Speeches and Journals“. London: Pandora, 1996. Sister Outsider, p.185.
4Popoola, Olumide/Sezen, Belden (eds.). Talking Home – Heimat aus unserer eigenen Feder. Frauen of Color in Deutschland. Amsterdam, blue moon press, 1999.

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Dienstag, September 09, 2008

Hamburger Clubbetreiber sind nicht rassistisch...

..."sie beugen nur bestimmten Problemfällen vor", sagt der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte Markus Schreiber, wenn es um die Abweisung von "Ausländern" bei Kiez-Clubs geht. Schon logisch. Wahrscheinlich handelt es sich nicht um Rassismus, sondern um Ausländisch-Aussehenden-Feindlichkeit. Aber wenn ich Menschen nach inländisch und ausländisch aussehend einteile, wäre das nicht Rassismus? Hm, das wäre ja ne ganz bahnbrechende Idee. Vielleicht diskutiere ich die demnächst mal mit meinem Kaffeekränzchen...

Hier Ausschnitte aus dem Artikel aus dem Abendblatt:
Ein Praxistest des Abendblatts hatte ergeben, dass ein Sohn iranischer Eltern und ein an der Elfenbeinküste geborener Jugendlicher in acht von neun Klubs auf der Reeperbahn von den Türstehern abgewiesen worden waren. Wenige Tage zuvor hatte der Jurist Awol Allo aus Äthiopien ähnliches in Hamburg erlebt und schwere Vorwürfe erhoben.
[...]

Sollten die Klubbetreiber "keine Einsicht" zeigen und weiter ohne Begründung ausländische Jugendliche ablehnen, will sich Schreiber als letztes Mittel einen Konzessionsentzug vorbehalten. Außerdem habe er bereits mit dem Verbraucherschutzamt gesprochen, "um zu sehen, welche Möglichkeiten wir haben".
[...]

Den Betroffenen rät er, sich gegen die Diskriminierung zu wehren. Es gebe auch aus anderen Bereichen - etwa bei Wohnungsvermietungen - praktische Beispiele, wo Ausländer benachteiligt würden. "Wir müssen die Betroffenen stärken", so Steffen. Dies will er unter anderem mit der "Arbeitsstelle Vielfalt" erreichen, die in der Justizbehörde eingerichtet werden und noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen soll. Neben einem Netzwerk von Beratungsangeboten für Menschen, die diskriminiert werden, soll in Zusammenarbeit mit dem Integrationsbeirat auch die Vielfalt in der Stadt gefördert werden. "Wir müssen aus konkreten Diskriminierungsfällen lernen und konstruktiv damit umgehen", so Steffen.

Montag, September 08, 2008

Protest gegen die Verwendung des "Rasse"-Begriffs in Gesetzen

Schon im Entstehungsprozess des AGG protestierten viele Personen und Organisationen (u.a. auch Vertreter der Initiative für Schwarze Menschen in Deutschland) gegen die Verwendung des Begriffes "Rasse", der ja als biologische Gegebenheit bei Menschen schon lange widerlegt und als Konstrukt enttarnt ist. Nun empfiehlt auch das Deutsche Institut für Menschenrechte, Formulierungen wie "Rasse" und "rassische Zugehörigkeit" aus Grundgesetz und AGG zu streichen.

Hier der Volltext der Pressemitteilung:
Berlin. Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt den Parlamenten und Regierungen auf Bundes- und Landesebene, in Zukunft auf die Verwendung des Begriffs "Rasse" zu verzichten. Dies soll bereits bestehende Bemühungen im Kampf gegen Rassismus unterstützen. Die Empfehlung beinhaltet eine Änderung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes und des deutschen Grundgesetzes.

Der Begriff "Rasse" ist historisch extrem belastet und enthält rassistische Implikationen. Theorien und gedankliche Konstrukte, die Menschen in unterschiedliche "Rassen" einteilen, waren und sind schon immer rassistisch. Sie schreiben Menschen pauschal bestimmte Eigenschaften zu und gipfeln in der Annahme höher- und minderwertiger "Rassen". Dennoch wird bis heute in rechtlichen Bestimmungen, die eigentlich der Bekämpfung rassistischer Diskriminierung dienen, der Ausdruck "Rasse" verwendet. In einigen anderen europäischen Ländern ist es bereits üblich, in Gesetzestexten von dem Begriff Abstand zu nehmen. In Deutschland ist dieser Schritt längst überfällig.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte spricht sich daher dafür aus, den Terminus "Rasse" nicht länger in Gesetzestexten, Verordnungen oder Erlassen zu benutzen. Vor allem das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz sollte geändert werden, so dass der Begriff nicht mehr im Gesetz steht. Der Schutz vor rassistischen Diskriminierungen darf dadurch nicht eingeengt werden. Artikel 3 des Grundgesetzes, der fundamentale Gleichheitsgrundsatz des deutschen Verfassungsrechts, sollte ebenfalls dahingehend geändert werden, dass der Begriff nicht mehr verwendet wird. Zudem sollte sich Deutschland gegen einen weiteren Gebrauch des Ausdrucks "Rasse" in internationalen Dokumenten einsetzen.
pdf des zugehörigen Policy Papers: klick

Zwischenstand

Nur zur Info: Bei BLACKprint gibt's keine Sommerpause und auch keine Einstellungsabsichten - ganz im Gegenteil! Ich sammle fleißig Themen und Fundstücke und lege Ende dieser Woche - pünktlich zum zweiten Geburtstag!!! - wieder richtig los.
In der Zwischenzeit bin ich in Brüssel zum offiziellen Launch des Black European Women's Councils und mit damit zusammenhängenden Aktivitäten schwer beschäftigt. Alles wird aufgedeckt, wenn ich zurück bin, versprochen!