Donnerstag, Juni 05, 2008

Die taz wird von Tag zu Tag "lustiger"

Ende letzten Monats gab es bei der taz unter der Rubrik "Die Wahrheit" einen Text, der so unterirdisch (im Sinne von rassistisch, beleidigend und unfassbar) war, dass ich mich entschieden habe, hier nicht darüber zu schreiben, weil ich das niemandem zumuten wollte.

Doch der linke und total witzige Rassismus bei der taz scheint System zu haben und daher nun doch einen Hinweis wert zu sein. SPIEGEL Online (und ja, auch der wurde in diesem Blog schon mehrmals als Negativ-Beispiel angeführt) berichtet heute über eine neue taz-Entgleisung und zu meiner Überraschung wurden tatsächlich Schwarze Menschen in Deutschland dazu befragt. Und dann sogar als Afrodeutsche bezeichnet. Ganz ohne Anführungszeichen. Wow! Ich bin begeistert!
Die taz zeigte das Weiße Haus als "Onkel Barracks Hütte." Dazu sagt Yonis Ayeh, einer der Vorstände der Initiative für Schwarze Menschen in Deutschland e.V. Folgendes:

Der "taz"-Titel sei "sehr problematisch", findet Yonis Ayeh, der im Vorsitz der Initiative für Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) sitzt und die Interessen der rund 500.000 Afrodeutschen vertritt. "Die Zeitung vergleicht Obama mit Onkel Tom, einem unterwürfigem Sklaven", sagt Ayeh, "ich bin sicher, dass sich Obama selbst nicht so sieht."

Der Begriff verbreite ein Bild von Schwarzen als unterwürfig und ungebildet "und das ist einfach nicht wahr", sagt Ayeh. Dass ausgerechnet eine linksliberale Zeitung eine solche Überschrift bringt, habe ihn jedoch nicht überrascht. "In der linken Szene gibt es einen heftigen Rassismus", sagt er, "und die 'taz' trägt dazu bei, wenn sie sich solche Pannen leistet."

Was die taz zu der internationalen Kritik sagt?
Ich bin sicher, dass 99 Prozent unserer Leser das richtig verstehen. Die anderen haben Pech gehabt. Man kann es nicht allen recht machen.
Zu "den anderen", denen die Pech haben, gehöre offensichtlich ich. Und die taz gehört offensichtlich neben Nazi-Foren und rechtsextremen Schmierblättern zu Lektüren, die man sich für die Momente vorenthalten sollte, in denen man sich ganz dringend übergeben möchte.

Und für ganz Hartgesottene hier ein Link zu der "Wahrheit" der taz von vorletzter Woche: klick

Nachtrag 14.08 Uhr:
Auch hier greift man sich an die Stirn: "Rassistischer Durchknaller" und hat hübsche Reaktionen zusammengestellt

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