Dienstag, April 10, 2007

Terminhinweise: Kritische Stadtrundgänge

Hafenrundfahrten und Stadtrundgänge zu Kolonialismus, Migration und Globalisierung

Als größte deutsche Hafenstadt und „Tor zur Welt“ des Kaiserreichs wurde Hamburg zur Drehscheibe des deutschen Kolonialreichs in Afrika und Asien. „Kolonialwaren“, aber auch Menschen aus den Kolonien fanden ihren Weg in die Hafenstadt. Hamburger Initiativen begeben sich auf die Spuren der kolonialen Vergangenheit und der aktuellen Globalisierung.


„Wandsbek postkolonial - Sklaven, Schnaps und Schokolade“
Fr. 20. April, 17:00 Uhr
Sa. 8. September, 15:00 Uhr

Vor dem Bezirksrathaus Wandsbek erinnert eine Büste an Heinrich Carl Schimmelmann, der 1762 das Gut Wandsbek erworben hatte. Zweifelhafte Ehrung für einen Mann, der als Sklavenhändler immensen Reichtum erwarb. Wandsbeker Textilbetriebe produzierten „Negertuch“, das zum Kauf von Sklaven nach Westafrika exportiert wurde. Auf den dänischen Jungferninseln in der Karibik mussten diese Sklaven für Schimmelmann Zucker und Baumwolle anbauen.
Wir folgen den Spuren des „Schimmelmannschen Wirtschaftskreislaufes“, stoßen auf weitere Zeugnisse der kolonialen Vergangenheit und spüren der Frage nach, wie mit dem „kolonialen Erbe“ heute umgegangen wird.

Treff:
Christuskirche / Wandsbek Markt

Dauer:
ca. 2 Stunden

Veranstalter:
Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.

Teilnahme:
6 € / erm. 4 €

Info:
www.ewnw.de
Fon 040-3589386

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Rundgang „Tansania-Park“ oder Postkolonialer Erinnerungsort?
Das Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld

Sa. 5. Mai, 15:00 Uhr
So. 7. Oktober, 15:00 Uhr

1999 zog die Bundeswehr aus der Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld (Bezirk Wandsbek) aus. Sie hinerließ Denkmäler aus der NS-Zeit, die ursprünglich errichtet worden waren, um das koloniale Militär des Kaiserreichs zu verherrlichen: die „Askari-Reliefs“, ein „Schutztruppen-Ehrenmal“ sowie die Terrakotta-Porträts deutscher Kolonaloffiziere. Seitdem gibt es Streit, ob und wie die kolonialen Hinterlassenschaften der Öffentlichkeit präsentiert werden sollen.
Der Rundgang erläutert den Entstehungskontext der Denkmäler und führt in den Konflikt zwischen militaristischer Traditionspflege und postkolonialer Erinnerungskultur ein.

Treff:
Kaserneneingang Wilsonstr. 49 (Bus Kuehnstraße Ost).

Leitung:
Heiko Möhle

Dauer:
ca. 1,5 Stunden

Veranstalter:
Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.

Teilnahme:
6 € / erm. 4 €

Info:
www.ewnw.de
Fon 040-3589386

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