Abendblatt über Schimmelmann
Als damals das Schandmal für den Menschenhändler Schimmelmann aufgestellt wurde, hielt sich das Hamburger Abendblatt vornehm mit der Berichterstattung zurück. Vor allem von den Protesten gab es wenig zu sehen. Die Mopo dagegen berichtete regelmäßig und inklusive Titelseite. Damals war auch die Hamburger GAL ganz weit vorne dabei und stellte mehrmals Anträge auf einen sofortigen Abriss. Die SPD-Fraktion war auch dagegen, stellte aber gemäßigtere Forderungen. Die CDU-Fraktion nutzte ihre absolute Mehrheit (aus), um alle Proteste abzuschmettern und ihrem Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs eine "weiße Weste" für seine Beförderung zum Staatsrat zu ermöglichen (klick).
Mittlerweile ist die SPD die Partei, die sich in Wandsbek die Abschaffung des Schandmals zum Ziel gesetzt hat. CDU und GAL stimmen dem SPD-Antrag zu und plötzlich berichtet auch regelmäßig das Abendblatt (dafür gibt's in der Mopo nur noch Randnotizen). Hier ein Ausschnitt aus einem Artikel von heute, den ich sehr erfreulich finde, mich aber trotzdem sehr wundern muss, dass man Schimmelmann erst jetzt dort so schlimm zu finden scheint und Dierk Strothmann in folgender Weise über ihn berichten lässt:
Warum nicht gleich so? Man kann sich nur wundern...
Mittlerweile ist die SPD die Partei, die sich in Wandsbek die Abschaffung des Schandmals zum Ziel gesetzt hat. CDU und GAL stimmen dem SPD-Antrag zu und plötzlich berichtet auch regelmäßig das Abendblatt (dafür gibt's in der Mopo nur noch Randnotizen). Hier ein Ausschnitt aus einem Artikel von heute, den ich sehr erfreulich finde, mich aber trotzdem sehr wundern muss, dass man Schimmelmann erst jetzt dort so schlimm zu finden scheint und Dierk Strothmann in folgender Weise über ihn berichten lässt:
Es gehört sich nun einmal für jeden anständigen Menschen, zu dem zu stehen was er getan hat - auch wenn es schlimm und peinlich ist. Und wenn etwas falsch ist, dann ist es falsch, selbst dann, wenn es alle machen. So ist das auch mit Hamburg und dem Sklavenhandel.
Als vor einiger Zeit in Wandsbek eine Büste des Kaufmanns Heinrich Carl von Schimmelmann, der am 13. Juli 1724 geboren wurde, aufgestellt wurde, da war die Aufregung groß - mit Recht, denn dieser Schimmelmann war ohne jeden Zweifel ein ganz Großer im rücksichtslosen Vertrieb der Ware Mensch und wurde dadurch so reich, dass er sich am Michel einen Stadtpalast und das Ahrensburger Schloss (inklusive mehrerer Hundert Leibeigener) sowie das Gut Wandsbek kaufen konnte. Sein vielleicht doch ein wenig angekratztes Gewissen beruhigte er mit "milden Stiftungen für Arme" und der Gründung des "Wandsbeker Bothen".
Warum nicht gleich so? Man kann sich nur wundern...
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