Mittwoch, November 29, 2006

Schimmelmann und kein Ende

Einmal mehr hat die Black Community am Wochenende protestiert. Kurz zuvor haben Unbekannte die Büste mit roter Farbe übergossen (Photo mit freundlicher Genehmigung von www.afrika-hamburg.de).
Es hat ganze drei Tage gedauert, bis diese Farbe wieder entfernt wurde.

Nun hat die GAL Folgendes angekündigt:

Die GAL Wandsbek wird die Botschaften aller afrikanischen Staaten, deren Bewohner Opfer von Sklavenhandel waren, über die umstrittene Büste des Sklavenhändlers Heinrich Carl von Schimmelmann informieren.

Mittlerweile sind mehr als zweieinhalb Monate vergangen, seitdem der Wandsbeker Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs das Denkmal (das im Grunde ein Mahnmal sein müsste) hat aufstellen lassen und es zusammen mit der Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck feierlich eingeweiht hat. Bei diesen Personen kann man natürlich jetzt seinen Protest deutlich machen. Ebenso kann man sich mit Protest-Mails auch an den Hamburger Bürgermeister Ole von Beust wenden.

Was mir bei der Suche nach einem Direktkontakt zu der Kultursenatorin untergekommen ist, ist die Original-Pressemitteilung zur Einweihung des Denkmals vom 28.08.2006. Darin zeigt lässt sich ganz eindeutig nachweisen, dass es der Kulturbehörde in keiner Weise um eine kritische Aufarbeitung der Vergangenheit des Herrn von Schimmelmann ging, wie behauptet wird, seit wir protestieren. Hier der komplette Text (wer darin Hinweise auf Schimmelmanns Tätigkeit als Versklaver findet, dem sei mein Erstgeborenes versprochen):


Tag des offenen Denkmals

Die Schlossbewohner kehren zurück

Nachdem der neu gestaltete Puvogel-Garten am 16. August 2006 eingeweiht und der restaurierte Puvogel-Brunnen wieder in Betrieb genommen wurde, wird die kleine Grünoase im Herzen Wandsbeks mit weiteren Kunstwerken ausgestattet:

Am Sonntag, den 10. September 2006,

am Tag des offenen Denkmals,

um 14.00 Uhr

findet im Puvogel-Garten gegenüber der Christuskirche Wandsbek in Anwesenheit der Kultursenatorin Frau Prof. Dr. Karin von Welck und des Bezirksamtsleiters Gerhard Fuchs die Übergabe von drei Bronze-Plastiken statt.

Diese Skulpturen wurden von drei jungen Künstlern aus Süddeutschland – Antje Jakob, Matthias Rodach und Simone Weik – erschaffen, die auch während des 1. Wandsbeker Kunst- und Kulturmarktes am 08. und 09. September 2006 auf dem Wandsbeker Marktplatz bei ihrer Arbeit bestaunt werden können.

Dabei stellen die übergroßen Bronze-Köpfe – eine Leihgabe der in Wandsbek ansässigen IMTECH GmbH an den Bezirk – drei der bedeutendsten Bewohner des Wandsbeker Schlosses dar: Graf Heinrich Rantzau, Baron Heinrich Carl von Schimmelmann und den berühmten Astronom Tycho Brahe.

Diese Leihgabe ist die „Revanche“ für eine dauerhafte Leihgabe des Bezirksamtes Wandsbek an die IMTECH GmbH: Die Originale der Löwenskulpturen, die ursprünglich die Zufahrt zum Wandsbeker Schloss zierten, haben in der großzügigen Eingangshalle der IMTECH GmbH an der Hammer Straße einen neuen, witterungsgeschützten Platz gefunden.

Graf Rantzau, mächtiger Statthalter des dänischen Königs und Wandsbeker Gutsherr von 1564 bis 1598, ließ um das Jahr 1568 die Wandseburg errichten, in deren Burgturm in den Jahren 1597 und 1598 der berühmte Astronom und entfernter Verwandter von Heinrich Rantzau, Tycho Brahe, lebte und ihn als Observatorium genutzt hatte. Heinrich Carl von Schimmelmann, der 1762 dem dänischen König das Gut Wandsbek abkaufte, entschied sich jedoch für den Bau eines neuen Herrenhauses, ließ die Wandseburg mit Ausnahme des Turmes niederreißen und baute an Stelle der Burg das prachtvolle Wandsbeker Schloss.


Rückfragen an:

Bezirksamt Wandsbek / Verwaltungsamt
Allgemeine Abteilung - Gremienbetreuung/Öffentlichkeitsarbeit
Sonja Feßel
Tel: (0 40) 4 28 81 - 30 18
Fax: (0 40) 4 28 81 - 20 60
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