Manifesto
Da ich momentan nicht zu einem "wirklichen" neuen Post komme, teile ich hier das Statement der Black Community mit euch, das bei der zweiten Protestaktion gegen das Schimmelmann-Denkmal in mehreren Sprachen verlesen wurde:
"Wir stehen heute gemeinsam hier, um mit einer starken vereinten Stimme auszudrücken, dass wir - Schwarze Menschen in Hamburg, Deutschland und mit der Unterstützung unserer Brüder und Schwestern aus allen Teilen der Welt - es uns nicht gefallen lassen, dass unsere Vorfahren, von denen der "wohltätige" Herr Schimmelmann viele Hunderttausend wie Waren verschifft hat, mit einer Ehrung dieses rassistischen Verbrechers noch einmal ihrer Menschlichkeit beraubt, beleidigt und verachtet werden.Weiter unten in diesem Post findet ihr die Kontaktdaten zu Gerhard Fuchs, Karin von Welck und Ole von Beust. Sie freuen sich sicher über Anrufe, E-Mails, Post und persönliche Besuche in Bürgersprechstunden.
Damit, dass dieser Herr von Schimmelmann auf seinen eigenen Plantagen über 1000 versklavte Afrikaner ausgebeutet hat - im Endeffekt waren es sehr viele mehr, weil ein Großteil nicht lange in diesem Zustand überlebt hat - hat er seinen Reichtum begründet - genau wie den Hamburgs, Deutschlands und den des restlichen Europas.
Dass heute, wo Sklaverei endlich auch offiziell als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft werden, so einer Person ein weiteres (!) Denkmal gesetzt wird - und das in einem Stadtteil, in dem so viele unserer Brüder und Schwestern leben - ist eine bodenlose Frechheit, die wir so nicht hinnehmen werden!
Wir bitten nicht, wir fragen nicht, wir fordern:
- Wir fordern, dass dieses Denkmal unverzüglich abgerissen wird und aus dem öffentlichen Raum verschwindet!
- Wir fordern eine offizielle, öffentliche Entschuldigung des Bezirksamts Wandsbek und der Hansestadt Hamburg bei der Black Community!
- Wir fordern den Rücktritt des Bezirksamtsleiters Gerhard Fuchs und der Kultursenatorin Karin von Welck!
- Wir fordern die deutsche Wirtschaft, Kirchen, Landes- und Bundesregierungen auf, sich für ihre kolonialen, nationalsozialistischen und neo-kolonialen Verbrechen an Schwarzen Menschen offiziell bei der Black Community in Deutschland zu entschuldigen, sowie Reparationen und Wiedergutmachungen an Afrika und die Schwarze Diaspora zu zahlen!
Wir stehen hier gemeinsam, weil wir das Spiel derer, die uns unterteilen und damit schwächen wollen, nicht mitspielen. Wir stehen hier gemeinsam als Schwarze Menschen, unabhängig von unserer Staatsangehörigkeit, unserer Sprache, unserem Aufenthaltsstatus in diesem Land, unserer Bildung, unserer sexuellen Orientierung und unserer Religion.
Wir wissen, dass wir gemeinsam stark sind und dass unsere gemeinsame Stimme nicht ungehört bleiben wird. Diese gemeinsame Stimme wird nicht verstummen, sie wird noch nicht einmal leiser - wir sprechen weiter - gemeinsam, stark, vereint, klar, deutlich und laut!
Mit dieser Stimme bitten wir nicht, mit dieser Stimme fragen wir nicht, mit dieser Stimme fordern wir - genau das, was uns zusteht!"
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