Sonntag, September 24, 2006

Schweiz "weiter" als Deutschland

Im Gegensatz zu der typisch deutschen Zurückhaltung, wenn es darum geht, sich mit alten Verbrechen zu konfrontieren, scheint die Schweiz jetzt einen Schritt weiter zu gehen und sich mit ihrem beträchtlichen Anteil an der Versklavung von Afrikanern und der Grundlage des nationalen Wohlstands auseinanderzusetzen: Swiss Info.

Swiss banks, for example, owned as much as a third of the Compagnie des Indes, a French company that held a monopoly over the West African slave trade, while trading houses financed and did business with slave traders.

Now that slavery has been internationally recognised as a crime against humanity, Fässler says Switzerland should take a fresh look at its past.

Following the legal cases involving victims of the Nazi and Apartheid regimes, Switzerland must now look at this other chapter of its history.

In Deutschland wird dagegen weiter so getan, als hätte man mit all dem nie etwas zu tun gehabt und als wären die bösen Amerikaner (noch heute ist der größte Anteil aller US-Amerikaner deutsch-stämmig!) alleine für das Übel der Sklaverei verantwortlich.

Witzig ist da fast, dass in Hamburg Wandsbek gerade ein Denkmal für einen Heinrich Carl von Schimmelmann, den einstmals reichsten Mann Europas aufgestellt wurde.

Woher das viele Geld kam, mit dem er in Hamburg so viel Gutes getan hat, wird auf der Plakette erklärt: er profitierte vom sog. Dreieckshandel "(Kattun, Gewehre, Sklaven, Zuckerrohr und Baumwolle)"


Jetzt die Preisfrage: Welche dieser - hübsch in Klammern aufgeführten - Waren wurden dank dieses Menschen nicht nur entführt, sondern ausgebeutet, gefoltert, vergewaltigt, ermordet und auf jede erdenkliche Weise gequält und ihrer Menschlichkeit beraubt?

Berichtet haben die Hamburger Morgenpost und Hamburger Abendblatt.

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