Donnerstag, September 28, 2006

WE'RE STIRRING EVERYTHING UP!

Leider doch nur ein kurzer Post, obwohl wir eine großartige Protest-Aktion hatten, die Medien ständig über das Denkmal und unsere Aktionen berichten und wir gestern zu dritt beim Wandsbeker Kulturausschuss erschienen sind, wo schließlich der Vorsitzende der CDU-Fraktion selbst beantragt hat, das Denkmal zu verhüllen und die Tafel abzubauen, bis eine "adäquate Lösung" gefunden wird...



Es geht weiter, wir planen, wir campaignen und wir kriegen das Ding noch los (und unsere Anliegen in die Öffentlichkeit!). Am 12.10. gehen wir gemeinsam zur Wandsbeker Bezirksversammlung...

Hier einige Links zur lokalen Presse:
Mopo-Interview mit Geschichtsprofessor
Mopo-Bericht über unsere Aktion
Mopo: SPD und GAL gegen Schimmelmann
Netter Mopo-Kommentar über das Denkmal
Lesen! Mopo über Schimmelmanns Methoden
Abendblatt über unseren Protest
Entwaffnend ignorantes Interview mit unserer Kultursenatorin
taz: "Falsche Ehre
Welt: Wandsbeker Bezirksamtsleiter Fuchs wirft uns vor, nicht lesen zu können

Montag, September 25, 2006

NOW WE SPEAK

Nicht nur, dass wir als Hamburger Black Community mit Unterstützung diverser Schwarzer Initiativen und Organisationen heute ein starkes Statement gegen das Schimmelmann-Denkmal (siehe Post von gestern) abgegeben haben (ab morgen dann hier alles zu der Berichterstattung darüber) - wir nutzen diese Möglichkeit auch, um auf andere Missstände aufmerksam zu machen.

Dazu wurde ich gerade für eine Live-Show auf dem freien Radiosender Wüste Welle interviewed - eine Wiederholung meiner Statements gibt es auch am Samstag, 30.09., 20 bis 22 Uhr im Livestream.

Sonntag, September 24, 2006

Schweiz "weiter" als Deutschland

Im Gegensatz zu der typisch deutschen Zurückhaltung, wenn es darum geht, sich mit alten Verbrechen zu konfrontieren, scheint die Schweiz jetzt einen Schritt weiter zu gehen und sich mit ihrem beträchtlichen Anteil an der Versklavung von Afrikanern und der Grundlage des nationalen Wohlstands auseinanderzusetzen: Swiss Info.

Swiss banks, for example, owned as much as a third of the Compagnie des Indes, a French company that held a monopoly over the West African slave trade, while trading houses financed and did business with slave traders.

Now that slavery has been internationally recognised as a crime against humanity, Fässler says Switzerland should take a fresh look at its past.

Following the legal cases involving victims of the Nazi and Apartheid regimes, Switzerland must now look at this other chapter of its history.

In Deutschland wird dagegen weiter so getan, als hätte man mit all dem nie etwas zu tun gehabt und als wären die bösen Amerikaner (noch heute ist der größte Anteil aller US-Amerikaner deutsch-stämmig!) alleine für das Übel der Sklaverei verantwortlich.

Witzig ist da fast, dass in Hamburg Wandsbek gerade ein Denkmal für einen Heinrich Carl von Schimmelmann, den einstmals reichsten Mann Europas aufgestellt wurde.

Woher das viele Geld kam, mit dem er in Hamburg so viel Gutes getan hat, wird auf der Plakette erklärt: er profitierte vom sog. Dreieckshandel "(Kattun, Gewehre, Sklaven, Zuckerrohr und Baumwolle)"


Jetzt die Preisfrage: Welche dieser - hübsch in Klammern aufgeführten - Waren wurden dank dieses Menschen nicht nur entführt, sondern ausgebeutet, gefoltert, vergewaltigt, ermordet und auf jede erdenkliche Weise gequält und ihrer Menschlichkeit beraubt?

Berichtet haben die Hamburger Morgenpost und Hamburger Abendblatt.

Dienstag, September 12, 2006

RASSISMUS GUTMACHEN?

Laut Mopo ist der FC Hansa Rostock zuversichtlich, dass die Mannschaft beim nächsten Spiel wieder alles gutmachen kann (!!!)

Die Schmährufe gegen Asamoah hatten nach dessen Treffer zur 2:0-Führung in der 15. Minute eingesetzt. Aus seiner Enttäuschung machte der Nationalspieler nach dem Spiel keinen Hehl: «Ich dachte, diese Zeiten seien vorbei. Das hat mich sehr verletzt.» Schalkes Trainer Slomka forderte Konsequenzen: «Das ist einfach beschämend und abstoßend. Die Rostocker haben bald ein Länderspiel. Vielleicht kann man da etwas gut machen.»

Wie soll das denn funktionieren? Beim nächsten Mal sind die, die so niedlich "Dummköpfe" (nicht etwa Rassisten oder so) genannt werden, dann ganz brav, oder wie?! Na, wenn das so ist, ist die Welt ja wieder in Ordnung...

Montag, September 11, 2006

ACTIVISM

Wichtiger Protest-Aufruf vom Unrast-Verlag gegen die erbarmungslos stumpfsinnige Sat.1-Show "Wie die Wilden" den ich hundertprozentig unterstütze!

Nicht nur die inhaltliche Konzeption, drei deutsche Familien zu bestimmten Ethnien in Indonesien, Namibia und Togo zu schicken, um mittels der Sensation, wenn Europäer mit ihnen fremden Kulturen auf primitive Weise kollidieren, Zuschauerzahlen zu generieren, empfinden wir als anstößig. Sat1 wirbt sowohl in der Presse als auch bei den betroffenen Landesregierungen damit, von den Ethnien (z.B. die Himba in Namibia) durch dieses Format etwas über die Anpassung an ihren Lebensraum zu lernen. Es ist aber auf Grund der inhaltlichen Konzeption mehr als eindeutig, dass nicht ein Lernprozeß oder ein einander Kennenlernen angestrebt ist, sondern die Sensation aus der konstruierten Verschiedenheit des Europäers und des Wilden erwachsen soll, was ausführlich den jeweiligen Vorankündigungen auf die Sendung zu entnehmen war. Auch und besonders wehren wir uns gegen die Verwendung kolonialer Begrifflichkeit im Zusammenhang mit den Ethnien in den drei erwähnten Ländern. Sowohl der Untertitel Deutsche im Busch erinnert stark an die deutsche Kolonialzeit gerade in Namibia als es auch der rassistischen Terminologie der damaligen Zeit entspricht, Menschen als Wilde oder
Primitive zu bezeichnen. Es ist eindeutig und unmissverständlich, dass hier ein Gegensatz konstruiert wird zwischen den Deutschen, den Vertretern des entwickelten homo sapiens bzw. homo europaeus technicus, und z.B. den Himba, Vertretern des unterentwickelten, primitiven wie wilden homo africanus bzw. des Dritte-Welt-Menschen schlechthin.

Es würde mich sehr freuen, wenn auch der ein oder andere von euch sich daran beteiligt.

ME on TV

Die TIDE-Sendung Kulturbrücke Hamburg hat mich letzte Woche eingeladen, um über die Veranstaltung Respect My Culture! zu sprechen. Die Sendung wird dreimal ausgestrahlt: Sendezeiten auf Kabelkanal Tide TV / BBC World
Dienstag, 12.09. 19:30 - 20:00 Uhr
Freitag, 15.09. 18:30 - 19:00 Uhr
Samstag, 16.09. 17:00 - 17:30 Uhr

Seht's euch an und lasst mich wissen, was ihr denkt!

PS: Das Logo auf meinem Shirt ist ein Design von dem Fotograf und DJ Eric Anders. Thanks for the great work, honey!

Respect My Culture!

Am 15.09. ist es so weit: Ich werde zusammen mit fünf anderen starken Stimmen im Audimax der Universität Hamburg stehen und mit Schülern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen über "Respect" diskutieren: Mein aktuelles Baby

Ich freue mich sehr darüber, dass ich Noah Sow von "Der braune Mob" , den mehrfachen Kung Fu-Weltmeister Emanuel Bettencourt mit eigener Kampfsportschule, den Filmemacher Amir Hamz ("Sounds of Silence"), die Anwältin Ama-Pokua von Pereira und den Rapper D-Flame für die Veranstaltung gewinnen konnte und bin glücklich über jeden, der kommt, um mich und die ganze Aktion zu unterstützen!